Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 3 (3)

es fast überall, den Gegner weiter zurückzudrängen. Es wurden 2400 Gefangene 
gemacht, 19 Geschütze und sonstiges Material erobert. 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern und 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen sind in weiterem sieg- 
reichen Fortschreiten. 
In ihrem amtlichen Bericht vom 16. August behauptet die russische Heeresleitung, daß 
russische Vorhuten am 13. August bei Dunajow an der Zlota-Lipa zwei Reihen deutscher 
Schützengräben erobert und deren Verteidiger niedergemacht hätten. Unseren an dieser Stelle 
kämpfenden Truppen ist nur eine russische Patrouillenunternehmung in der Nacht vom 12. zum 
13. August bekannt, die völlig scheiterte, bei der der Gegner 4 Tote und 2 Verwundete vor 
unserer Stellung ließ und die uns keinen Verlust brachte. 
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) 
20 Kilometer vor Brest-Litowsk. 
Wien, 17. August. Amtlich wird verlautbart: 
Russischer Kriegsschauplatz. In scharfer Verfolgung des unablässig weichenden 
Gegners sind von den k. u. k. Truppen die unter dem Kommando des Feld- 
marschalleutnants v. Arz stehenden bis Dobrynka, 20 Kilometer südwestlich von 
Brest-Litowsk, vorgedrungen. Eine russische Nachhut, die bei Piszczac Stellung 
gefaßt hatte, wurde von ungarischer Landwehr geworfen. Die von Erzherzog 
Josef Ferdinand geführten Kräfte sind im Vorrücken auf Janow am Bug. General 
v. Köveß hat den Feind in der Gegend von Konstantynow über den Bug geworfen. 
Nördlich des unteren Bug kämpfen im engen Anschluß an deutsche Reiterei öster- 
reichisch-ungarische Kavalleriekörper. An unseren Fronten bei Wladimir-Wolynsk 
und in Ostgalizien herrscht Ruhe. 
Italienischer Kriegsschauplatz. Das Feuer der italienischen schweren 
Artillerie gegen unsere Tiroler Werke hielt gestern tagsüber an. Schwächere feind- 
liche Infanterieabteilungen, die im Val Sugana bis Carzano (nordöstlich Borgo) 
vorgekommen waren, wurden über den Masobach zurückgeworfen. 
An der küstenländischen Front setzten die Italiener ihre Vorstöße gegen unsere 
Stellungen zwischen dem Krn und Tolmein mit stärkeren Kräften fort, wurden aber 
überall blutig abgewiesen. Das Plateau von Doberdo stand gestern nachmittag 
wieder unter ziemlich heftigem Geschützfeuer. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Beschießung der englischen Westküste durch ein deutsches U-Boot? 
London, 17. August. (Reuter.) Ein deutsches Unterseeboot hat am 16. August 
frühmorgens auf Parton, Harrington und Whitehaven an der Westküste von England 
Granaten abgefeuert, ohne wesentlichen Schaden anzurichten. Einige Granaten trafen 
nördlich von Parton den Bahnkörper; der Verkehr erlitt eine kurze Unterbrechung. In 
Whitehaven und Harrington entstanden Brände, die rasch gelöscht wurden. Menschen- 
leben wurden nicht verloren.