Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 5 (5)

  
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Die Garnison der Festung kapitulierte. Gefangen wurden das 34., 35., 36., 
40., 1 4., 79., 80. und 84. Infanterieregiment, zwei Bataillone des Gendarmerie- 
regiments, das S. Haubihen-, das 3. Schwere Artillerieregiment. Erbeutei 
wurden: die ganze Festungsarkillerie, viel Munition, Gewehre, Maschinengewehre 
und anderes Kriegsmaterial. Die genaue Jahl der Gefangenen und der Beute 
wird erst festgestellt. Bis jetzt wurden gezählt: 400 Offiziere, darunter 
3 Brigadekommandeure und 21000 unverwundete Gefangene, ferner an Beute 
2 Fahnen und mehr als 100 moderne Geschüße, bei welchen sich zwei im 
Zahre 1913 bei der Stadt Ferdinand gestohlene Batterien befinden. Die Ver- 
luste der Rumänen an Toten und Verwundeten sind enorm. Viele rumänische 
GSoldaten ertranken auf ihrer panikartigen Flucht in der Donau. (W. T. B.) 
Der siegreiche Bormarsch der Bulgaren auf Silistria. 
Sofia, 6. September. (Verspätet eingetroffen.) Amtlicher Bericht des Ge- 
neralskabes: An der mazedonischen Front hat die Lage keine Beränderung erfahren. 
Schwache beiderseitige Artillerietätigkeit und Hatrouillenzusammenstöße an der 
ganzen Front. « 
Front gegen Kumänien: Die Truppen, die auf die befestigte Stadt Tutrakan 
vorgehen, haben sich den Zefestigungen dieser Stadt genähert und die Linie wesilich 
vom Dorfe Starismil — Gegend nördlich von Daidir — westlich vom Dorfe 
Wiekoey eingenommen. Ein Ausfall des Feindes in der Richtung auf Daidir i#ft 
leicht zurückgeschlagen worden. Die Vorposten der Truppen, die auf Silistria vor- 
gehen, haben die Linie Kapakli—Tschataldscha — Alfatar— Alifalk erreicht. Somit 
haben wir die beiden Bräckenköpfe von Tutrakan und Silistria isoliert. Nach einem 
erfolgreichen Gefecht haben unsere Truppen die Städte Dobritsch, Baltschik, 
Kawarna und Kaliakra besetzt, wo sie von der Bevölkerung mit unbeschreiblichem 
Jubel aufgenommen wurden. 
Donaufront: Ruhe außer in der Gegend von Kladovo, wo unsere Artillerie 
die Eisenbahn und den Bahnhof von Turnu Severin beschießt und die Zusammen, 
stellung und den Verkehr von Zügen verhindert. Bei Tekia beschießt unsere 
Artillerie mit Erfolg von der Flanke her Gräben und rückwärtige Verbindungen 
des Feindes, der Orsova besetzt hat. In der Nähe des Dorfes Gruja sind durch 
unser Artilleriefeuer drei rumanische Schaluppen versenkt und zahlreiche andere be- 
schädigt worden. (W. T. B.) 
Türken an der Dobrudscha-Front. 
Großes Hauptquartier, 8. September. 
Westlicher Kriegsschauplatz. An der Somme nöldlich des Flusses andauernd 
bedeutende Artillerietätigkeit. Südlich des Flusses entbrannte der Infanteriekampf 
am Nachmittag von neuem. Mit großen Berlusten ist der Angreifer abgeschlagen, 
wesslich von Zerny blieben einzelne Grabenteile in seiner Hand.