Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 5 (5)

  
  
  
  
16. August habe sich die größte Explosson, von der man se gehört habe, hinter den britischen 
Linien in Frankreich ereignet. Der Verlust an Munitson werde auf 25 Millionen Dollar 
(100 Millionen Mark) geschäht. 
Wir sind nach einer Angabe aus amilicher Quelle in der Lage, hierzu erläuternd zu bemerken: 
Eins der größten englischen Munitionslager wurde in monalelanger Arbeit bei Audrulca 
(16 km südöstlich Calais) angelegt; Dutzende von Lagerhäufern und Schuppen in den ver- 
schsedensten Größen, umfangreilche neue Bahnanlagen, Rampen und Ausladesiellen enistanden, 
m unnnterbrochener Folge liesen die Munttionszüge eln, um das gewaltige Tager zu füllen. 
Als nach den ständigen Beobachtungen unserer Flleger die Bauten beendet und alle Käume 
mit Munition vollgepackt waren, erfolgte in der Nachi vom 20. zum 21. Juli der Angriff eines 
unferer Flugzeuggeschwader mit überwältigendem Erfolg. Das ganze gewaltige Munitionslager 
liog bis zum letzten Schuppen in die Lust. Tlefe Erdirichter und wüste Trümmerhaufen be- 
zeichneten den lath des einstigen englischen Hauptmunktionsdepols. In weiter Umgebung brannten 
Wohnhäuser, Baracken, Lagerbauten nieder. 
Wohlgelungene TLichtbildaufnahmen unserer Flieger vom Tage vor und nach dem erfolgreichen 
Angriff ließen über Umfang und Bedeutung dieses Werkes der Zerstörung keinen Zweffel. 
Wenn in dem Briese des britischen Darlamentariers King der Zeitpunkt dieser Katastropbe 
anscheinend etwas später gelegt iss, so kann doch angenommen werden, daß es sich um den 
Angriff bei Audrulegq handelt. Sollte sich indessen eine spätere andere schwere Explosions= 
katastrophe hinter der englischen Front noch zugetragen haben, so würde der Verlufk für dle 
Engländer sich verdoppeln. 
Die Serben in Mazedonien zurückgeworfen. 
Sofia, 26. September. (Amilicher Heeresbericht.) Mazedonische Front: Auf der Höhe 
von Staranereischka Hlanina überraschte eine unserer Kolonnen in der Richtung auf das Dorf 
Bresnica ein Bataillon des 242. französischen Regiments und zersprengte es. Sie brachie 
einige Dutzend Gefangene, 1 Maschinengewehr, Tornister, Zelte und BZataillonsküchen ein. 
Durch einen Bajoneltangriff nahmen wir feindliche Schützengräben bei dem Dorse Orowunie, 
wo wir 30 felndliche Leichen auffanden. In der Gegend der Dörfer Dissoderi und Armensko 
unternahmen wir einen Gegenangriff auf drei seindliche Bataillone, die sich in Unordnung zu- 
rückzogen und auf dem Gelände zahlreiche Tote und Verwundete zurückließen. Oestlich von 
Lerin (Florina) wiesen wir drel aufeinanderfolgende französische Angriffe ab. Der erschütterte 
Feind wich unter großen Verlusten. Nach zehntägigen ununterbrochenen Kämpfen, in denen 
die gesamie serbische Drina-Division die erbittertsten Angriffe gegen die Höhe Kasmakcalan aus. 
führte, griffen unsere Truppen sie heute bei Tagesanbruch mit großem Schwung an und zwangen 
sie, sich auf der ganzen Front zurückzuziehen. Der Kampf geht unter großem Erfolg für uns 
weiter. Im Moglenitza-Tale Kampf der beiderseitigen Artillerien, in dessen Berlauf wir zahlreiche 
feindliche Zatterien zum Schweigen brachten. Auf beiden Seiten der Zelasica Hlanina Ruhe. 
An der Struma-Front schwaches Artilleriefeuer. An der Küste des Aegäischen Meeres lebhafte 
Bewegungen der Kreuzer. 
Mumänische Front: An der Donau RKuhe. In der Dobrudscha keine Veränderung. 
Aufere Truppen befestigen sich in den von ihnen erreichten Stellungen. An der Küste des 
Schwarzen Meeres Ruhe. Radoslawow. (W. T. B.) 
Heldentod des Fliegerleutnants Wintgens. 
Minden, 26. September. Die „Mindener Zeitung“ meldet: Gestern vor- 
mittag ist im Kampfe gegen eine erhebliche #ebermacht der Fliegerleutnant Wintgens 
nach hartem Tuftkampf gefallen.