Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 5 (5)

  
An der siebenbürgischen Osttront dauern im Raume von Szelely — Udvarhely 
(Oderhellen) und südlich der Bistricioara-Höhe die Vorpostengefechte an. 
Front des Generals der Kavalierie Erzherzogs Carl: Südöstlich der Dreilanderecke, 
nördlich von Kirlibaba, im Ludowa-Gebiet und nördlich des Tataren-Passes unter- 
nahm der Feind abermals vergebliche Angriffse. Südlich von Lipnica Dolna stießen 
deutsche Truppen erfolgreich vor; es wurden 130 Russen und 4 Maschinengewehre 
eingebracht. Bei der Armee des Generalebersken v. Tersztyansti gewannen die 
Streitkräfte des Generals v. d. Marwitz den noch in Feindeshand gebliebenen lethien 
Teil der vor einer Woche verloren gegangenen Stellungen in erbitterten Kämpfen 
zurück. Der Feind erlitt außerordentlich schwere Verluste; er büßte 41 Offlziere und 
2800 Mann an Gefangenen und 1 Geschütz und 17 Maschinengewehre ein. 
Italienischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. 
Sübdöstlicher Kriegsschauplatz. In Albanien nichts von Belang. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 
Ereignisse zur See. Am 26. vormittags haben fünf feindliche Flugzeuge über 
Durazzo zahlreiche Bomben abgeworfen, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. 
Zwei unserer Seeflugzeuge stiegen sofort zur Abwehr auf. Eins davon, Beobachter 
Seekadelt Zartha, Führer Fliegerquartiermeister Haschke, zwang im Tufkkampf ein 
feindliches Wasserflugzeug zum Niedergehen aufs Wasser, wo es von einem italienischen 
Zerstörer geborgen wurde, verfolgke ein zweites gegen Brindisi fliegendes Flugzeug, 
schoß es 40 Meilen von der Küste ab und ließ sich neben dem zertrümmerten Flug- 
zeug nieder. Der Zeobachter, ein italienischer Seeoffizier, war kot, der Hilot durch 
Kopfschuß schwer verwundet. Letzterer wurde aus dem sinkenden Flugzeug in das 
eigene herübergerettet und nach Durazzo eingebracht. 
Flottenkommando. (W. T. B.) 
Türkischer Fliegerangriff gegen Dort Said. 
Konstantinopel, 28. September. (Amtlicher Heeresbericht vom 27. September.) 
Kaukasus-Front: Auf dem rechten Flügel Scharmützel. Auf dem linken Flügel 
wurde der Feind, der unsere Truppen angriff, mit Verlusten für ihn zurück- 
geschlagen. 
Am 31. August haben unsere Flugzeuge zwischen 6 Uhr 15 Minuten und 6 Uhr 
30 Minuten vormittags auf die Materiallager der Eisenbahn bei Port Said 
Sprengbomben im Gewicht von 92 kg abgeworfen. Es wurde beobachtet, daß 
diese Zomben wiederholt ihre Ziele sehr wirksam getroffen haben. Unsere Flug= 
zeuge sind unbeschädigt zurückgekehrt. Am 17. September hat einer unserer Flieger 
über dem Meere von El Arisch ein englisches Wasserflugzeug abgeschossen. 
Nichts von Zelang an den anderen Fronten. 
Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.