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und Schmach, die ihm unsere Feinde zudenken. Der Erfolg sieht in höherer Hand. Was
Menschemrast vermag, um ihn für unser Zaterland zu erzwingen, seien Sie sicher, meine
Herren, nichts dazu ist versäumt, alles dazu wird gescheben.“ (W. T. B.)
Berlin, 31. JZanuar. Der Regierung der Bereinigien Staaten von Amerika i#sf beute
folgende Norc Übermitteli worden:
Eure Exzellenz haben die Güte gehabt, mir unier dem 22. d. M. von der Botschaft
Mitteilung zu machen, die der Herr Dräsident der Vereinigten Staalen von Amerika am
gleichen Tage an den amerikanischen Senat gerichtei hat. Die Kaiserliche Regierung hat
von dem Inhalt der Zotschaft mit ernster Aufmerksamkeit Kenninis genommen, dic den von
bohem Verantwortlichkeitsgefühl getragenen Darlegungen des Herrn Dräsidenien zukommt.
Es gereicht ihr zu großer Genugtuung, fesizuskellen, daß die Fichtlinten dieser bedeutsamen
Kundgebung in weitem #Umfange mit den Grundsäßen und Wünschen übereinstimmen,
zu denen sich Deutschland bekennt. Hierzu gehörkt an erster Stelle: das Recht der
Selbstbeskimmung und die Gleichberechligung aller Nalionen; in Anerkennung dieses Drinzips
würde Deutschland es aufrichtig begrüßen, wenn Zölker, wie Irland und Indien, die sich der
Segnungen ssaatlicher L#nabhängigkeit nicht erfreuen, nunmehr ihre Freihelt erkangten. Bündnisse,
die die Bölker in den Wektbewerb um dle Machi hineintrelben und in ein Netz eigennätiger
Intrigen verstricken, lehnt auch das deuische Zolk ab. Dagegen ist seine freudige Milarbeit
allen Bemühungen gesicherl, die auf die VBerhütung künstiger Kriege abzielen. Die Freibeit
der Meere als VZorbedingung für den freien Zestand und den frledlichen Derkehr der VBölker
hat ebenso wie die offene Tür für den Handel aller Nalionen stets zu den leitenden Grundsätzen
der deutschen Holitik gehört. Um so tiefer beklagt es die Kaiserliche Reglerung, daß das friedens-
feindliche Jerhalten ihrer Gegner es der Welt unmöglich macht, schon setzt die Zerwirklichung
dieser erhabenen Ziele in Angriff zu nehmen. Deutschland und seine Berbündeten waren bereit,
alsbald in Friedensverhandlungen einzulreten und hatten als Grundlage die Sicherung des
Daseins, die Ehre und Entwicklungsfretheit ihrer VBölker bezeichnet. Ihre Dläne waren,
wic sie in der Note vom 12. Dezember 1916 ausdrücklich betonten, nicht auf die Zerschmetterung
oder Vernichtung der Gegner gerichtet und nach ihrer Leberzeugung mit den FRechten der anderen
Nationen wohl vereinbar. Was insbesondere Belgien anlangt, das den Gegenstand warm-
berziger Sympathien in den Bereinigten Staaten bildet, so hat der Reichskanzler wenige
Wochen zuvor erklärt, daß eine Einverleibung Belgiens niemals in Deutschlands Abüchten
gelegen habe. Deutschland wollie in dem mil Belgien zu schließenden Frieden sediglich Vorsorge
dafür treffen, daß dieses Land, mit dem die Kaiserliche Regierung in guten nachbarlichen Verhäli-
nissen zu leben wünscht, von den Gegnern nicht zur Förderung feindlicher Anschläge ausgenutzt
werden kann. Solche Vorsorge ist um so dringender geboten, als die feindlichen Machthaber
in wiederholten N#den und namentlich in den Beschlüssen der Dariser Wirtschafiskonferenz
unverhüllt die Absicht ausgesprochen haben, Deutschland auch nach Wiederherskellung des Friedens
nicht als gleichberechtigt anzuerkennen, vielmehr syfkematisch weiter zu bekämpsen.
An der Eroberungssucht der Gegner, die den Frieden diktieren wollen, ist der Friedens,
versuch der vler Berbündeten gescheitert. IUnter dem Aushängeschild des Nalionalitätenprinzips
haben sie als Kriegsziel enthüllt, Deutschland, Oesterreich-Ungarn, die Türkei und Bulgarlen zu
zerstückeln und zu entehren. Dem Versöhnungswunsch stellen sie ihren Vernichtungswillen enl-
gegen. Sie wollen den Kampf bis aufs dußerske. So ist eine neue Sachlage entstanden, die
auch Deutschland zu neuen Entschlüssen zwingt. Seit zwei und einhalb Jahren mißbrauchi
England seine Flottenmacht zu dem frevelhasien Versuch, Deutschland durch Hunger zur Anter-
werfung zu zwingen. In brutaler Mißachlung des Bölkerrechts unterbindet die von England
geführte Mächtegruppe nicht nur den legitimen Handel ihrer Gegner; durch rücksichtslosen Druck
nötigt sie auch die neutralen Staaten, seden ihr nicht genehmen Handelsverkehr aufzugeben oder
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