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ten durch die Arbeiten von Max LEHMANN über den Ursprung
der St.O. und seine Biographie STEINs ergänzt und berichtigt
worden. Der mächtige Einfluss der grossen Ideen von 1789
und der französischen Revolution auf die preussische Reform
ist von ihm klargestellt, und andrerseits die Mitarbeit des —
von MEIER mit einer gewissen Vorliebe herausgestrichenen —
ostpreussischen Provinzialdepartements an der St.O. auf ihren
recht bescheidenen Wert zurückgeführt worden. Die Räte dieser
Behörde „repräsentieren das konservative Prinzip*;... „vom
Standpunkte der Reform aus betrachtet, steigt FREY um ebenso-
viel, als das Provinzialdepartement sinkt“... (LEHMANN: Ur-
sprung S. 496, 497. STEIN Bd. II S. 488). Der. Zuneigung
MEIERs für die Richtung SCHRÖTTERs und seiner Räte entspricht
seine Abneigung gegen den andern Flügel der Reformer, nament-
lich gegen Tu. v. ScHön, den er gar nicht leiden mag. Nun
wird auch jemand, der über ScHöns ganze Persönlichkeit wesent-
lich anders urteilt, sich gerade für seine Mitarbeit an der 'St.O.
unmöglich erwärmen können. Das war wohl seine schwächste
Leistung; hier hat sein „esprit de syst&me“, sein mit argen Irr-
tümern belasteter- Doktrinarismus ihm und leider auch dem
grossen Werke erheblich geschadet; denn der einzige Fundamen-
talfehler dieses besten aller preussischen (iesetze, die verhängnis-
volle Verstaatlichung der Ortspolizei, muss zum grossen Teile
in SCHÖöNs Schuldbuch geschrieben werden. Aber in einem hier
interessierenden Punkte tut ihm MEIER offenbar Unrecht. In
SCHÖNs Papieren (I. S. 48) findet sich die Stelle: „Die Redak-
tion der St.O. bekam ein Mann, dem zwar der Sinn derselben
erst gegeben werden musste, der aber warm die Sache aufnahm,
und mit einer seltenen Pflichtmässigkeit, und mit einem seltenen
Eifer das Gesetz aufstellte.“ Dazu bemerkt nun MEIER (Reform
S. 276. n): „... interessant aber wäre es gewesen, den Namen
des merkwürdigen Mannes kennen zu lernen, der die St.O. ohne
rechtes Bewusstsein redigiert hat; FREY kann nicht gemeint sein,