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Sosnovice dem preußischen Landrat WELLENKAMP übertragen.
Die weitere Ausdehnung der Verwaltung bestimmte sich durch die
Ereignisse.
Eine. ganze Anzahl von Kreisen in den russischen Grenzge-
bieten sind bereits in Verwaltung genommen und viele deutsche
Beamte in diese einberufen worden. Auch mehrere Eisenbahn-
strecken im südlichen Polen sind schon im deutschen Betrieb.
Infolgedessen wurde auch von der preußischen Eisenbahnbehörde
in Czenstochau ein Eisenbahnbetriebs- und Maschinenamt errichtet.
In Sosnovice wurde ein deutsches Bergamt für Russisch-Polen
geschaffen, das die Aufgaben der Warschauer Bergverwaltung
und Fabrikinspektion erledigt.
Das das Erzbecken von Longwy und Briey“” um-
fassende französische Okkupationsgebiet wurde auf Befehl
des Kaisers durch Anordnung des Reichskanzlers unter deut-
sche Zivilverwaltung gestellt. Mit der Verwaltung unter
dem Befehl des Gouverneurs von Metz, General der Infanterie
v. OvEn, wurde der Bezirkspräsident von Lothringen, FRHR. VON
GEMMINGEN-HORNBERG, und unter diesem die Kreisdirektoren von
Metz, v. LOEPEN, und von Diedenhofen-West, BOSTETTER, beauf-
tragt. Die Verwaltung der Angelegenheiten der Zivilverwaltung des
Okkupationsgebietes beim Gouvernement wurde dem Regierungs-
rat LIEBERMANN übertragen. Für die Erzgruben und Hüt-
tenwerke in diesem Gebiet wurde eine besondere Schutz-
verwaltung eingerichtet, welche die Sicherung der teilweise ver-
lassenen oder mit ungenügendem Personal angetroffenen Werke
und Gruben übernahm und besonders für den Fortbetrieb
der Wasserhaltung sorgt, um den wertvollen Grubenbe-
& Der Grenzort Briey ist der erste französische Platz, der von den
deutschen Truppen besetzt wurde und seit dem 5. August unangefochten
in deutschem Besitz blieb. Später kam Longwy dazu. Das Erzbecken von
Longwy und Briey umfaßt den größeren Teil der Erzfelder Frankreichs,
Das dritte Erzfeld liegt bei Nancy. Briey bildete infolge der guten Qualität
seiner Erze den Mittelpunkt der französischen Erzproduktion.