Metadata: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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Aussichten für den Wildbestand. Nur sind Ele- 
fanten mit schweren Zähnen sehr selten geworden. 
Offentliche Arbeiten. Für öffentliche Ar- 
beiten sind 74 668 K aufgewandt worden. Her- 
vorzuheben ist die Vergrößerung der Wasserleitung 
in Nairobi. 
Deutscher Schiffsverkehr mit Britisch-Ost- 
afrika. 
Die Deutsche Ostafrikalinie nimmt immer noch 
den ersten Platz unter den in Mombasa ver- 
kehrenden Schiffahrtslinien ein, sowohl in bezug 
auf die Anzahl als auch den Tonnengehalt der 
Schiffe. Seit Anfang 1912 ist der früher drei- 
wöchige Europadienst östlich und westlich rund 
um Afrika in einen vierzehntägigen umgewandelt 
worden. Die Linie bietet jetzt folgende Schiff- 
fahrtsgelegenheiten: 
a) vierzehntägige Verbindung (Reichspost- 
dampfer) von und nach Europa bzw. rund um 
Afrika; b) alle zwei Monate ein Frachtdampfer 
von und nach Europa bzw. rund um Afrika; 
c) zweimal monatlich Dampfer von und nach 
Bombay bzw. den ostafrikanischen Häfen bis 
Durban, wobei die Seychellen und gelegentlich 
auch Madagaskar angelaufen werden (Bombay-= 
linie). « 
Außer durch die Deutsche Ostafrikalinie war 
die deutsche Flagge noch durch das Dampfsschiff 
„Zanzibar“ der Firma Wm. O'Swald & Co. 
vertreten, das im Jahre 1911/12 auf dem Wege 
nach bzw. von Madagaskar zweimal nach Mom- 
basa kam, und durch die Dampfer des Kaiserlichen 
Gouvernements von Deutsch-Ostafrika, die, wie 
im Jahre 1910/11, dreizehnmal Mombasa an- 
liefen, um für Tanga und die übrigen nördlichen 
Häfen Deutsch-Ostafrikas einen Anschluß an die 
französischen Postdampfer zu schaffen. 
(Aus einem Berichte des Kaiserl. Vizekonfsulats 
in Mombasa.) 
Britisch-Indien. 
Anbaufläche und Stand der Baumwoll- 
saat im Jahre 1912/13. 
Die Aussichten für die diesjährige Baumwoll- 
ernte sind bis jetzt sehr gut. Der Monsunregen 
hat zwar spät, aber dann sehr reichlich eingesetzt, 
und die Berichte über die Baumwollsaaten lauten 
aus allen Gegenden sehr zufriedenstellend. In 
einigen Bezirken ist der Regen etwas zu stark 
und heftig gewesen, so daß die erste Saat ge- 
schädigt wurde und wieder von neuem gesät 
werden mußte. Die Regierung hat die ersten 
Saatenberichte für Baumwolle veröffentlicht. Die 
Gebiete, die in dieser Veröffentlichung berücksichtigt 
  
965 20 
sind, umfassen etwa 75 v. H. des ganzen in den 
letzten Jahren unter Baumwolle befindlichen 
Areals in Indien. Auf diesem Areal befinden 
sich dieses Jahr 10 421 000 Acres mit Baum- 
wolle bepflanzt gegen 10 978 000 Acres in 
demselben Zeitpunkt im vorigen Jahre. Dies 
bedeutet eine Abnahme von etwa 5 v. H. in 
diesen Gebieten. Diese Abnahme ist weniger in 
einer geringeren Anbaufläche in diesem Jahre zu 
suchen, sondern vor allem darauf zurückzuführen, 
daß in einigen Bezirken das Sten infolge des 
späten Einsetzens des Monsuns erst später be- 
gonnen hat. 
Uber den mutmaßlichen Ertrag der Ernte 
enthält die Veröffentlichung der Regierung keine 
Angaben. Jedoch wird bei dem guten Stand 
der Saaten mit einer sehr reichen Ernte gerechnet, 
vorausgesetzt, daß nicht noch heftige Regen im 
September der Saat Schaden zufügen. Manche 
behaupten sogar, die Baumwollernte 1912/13 
würde früheren Rekordernten nahekommen. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bombay 
vom 23. August 1912.) 
Baumwollanbau für die Ernte 1912/13. 
Nach dem ersten General-Memorandum des 
„Commerecial Intelligence Department“ in Britisch- 
Ostindien waren bis Mitte Angust 1912 im 
ganzen Lande mit Ausnahme der „United Pro- 
vinces“, die nur etwa 6,5 v. H. der Gesamt- 
anbaufläche einschließen, 10 421 000 Acres (zu 
40,5 Ar) mit Baumwolle für die Ernte 1912/13 
angebaut gegenüber 10 978 000 im Vorjahr und 
12 355 000 Acres im Jahre 1910 um dieselbe 
Zeit. (Die Berichte beziehen sich nur auf Früh- 
baumwolle.) Demnach wäre ein Rückgang der 
Anbaufläche gegen 1911 um 5 v. H. eingetreten. 
Nach den Schätzungen entfallen auf die ver- 
schiedenen Provinzen und Staaten 1912/13 (und 
1911/12) folgende Anbauflächen in 1000 Aeres: 
Bombay (Deccan einschl. Eingeborenen-Staaten) 
1357 (1437), Zentral-Provinzen und Berar 4222 
(1135), Madras 60 (136), Punjab einschl. Ein- 
geborenen-Staaten 1228 (1322), Burma 192 
(179), Bengalen 50 (63), Bihar und Orissa 80 
(85), Assam 35 (36), Nordwest-Grenze 48 (45), 
Ajmer-Merwara 14 (18), Hyderabad 2213 (2509), 
Zeutral-Indien (außer Gwalior und Baghelkhand) 
675 (747), Rajputana (außer Mewar und Bundi) 
236 (230), Mysore 11 (0). 
Die Sesamernte 1912/13. 
Nach dem ersten Memorandum über die 
Sesam= (Til oder Jinjili) Ernte Britisch-Indiens 
für die Saison 1912/13 belief sich im Durch- 
schnitt der fünf mit 1910/11 abschließenden Jahre 
die gesamte in Indien mit Sesam bebaute Fläche
	        
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