Full text: Archiv für öffentliches Recht.Zweiter Band. (2)

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13. November die feierliche Beschwörung angesetzt, wogegen sich 
nun allgemeine Klage von Genf, Zürich und Schaffhausen und 
nicht weniger aus dem Schosse des eigenen Liandvolkes erhob. 
Die Regierung sah sich genöthigt, die Beschwörung unter Anzeige 
an den Herzog zu verschieben und eine allgemeine Abstimmung 
der deutschen und welschen Unterthanen anzuordnen ?’), welche 
sodann mit grosser Mehrheit sich für Cassirung des Friedens und 
Aufrechthaltung von Genf aussprachen. Die einzelnen Antworten 
sind zum Theil interessant. Die meisten Landschaften finden es 
unwürdig, die Genfer als eine evangelische Stadt im Stiche zu 
lassen. Der Herzog von Savoyen sei ja der Hauptmann der 
katholischen Liga und zur Vollziehung der Beschlüsse des triden- 
tinischen Concils vereidet, das die Stadt zu Grunde richten „und 
den Stumpen in den See versenken wolle“. Die Emmenthaler 
sagen, sie hätten schon früher des Waadtlandes halber, als man 
sie befragt, ob man es behalten wolle, erklärt, „dieweil man es 
mit dem Schwert erobert, wolle man es mit dem Schwert behalten“. 
Unter Anderem wird auch das alte Testament citirt und „die Strafen 
des Volkes Gottes, weil es das Bündniss des Hauptmanns Josua 
mit den Gibeoniten nicht gehalten, sondern meineidig geworden“. 
Das Landgericht Zollikofen sagt spöttisch: wenn die Regierung 
die Kosten eines Krieges so sehr fürchte, so solle sie den Herrn 
von Nancy zur Rückgabe der 100,000 Thaler, die sie ihm gegeben, 
27) Das Ausschreiben an die welschen Landvögte vom 18. Februar 1590 
lautet sehr charakteristisch wie folgt: „L’avoyer et conseil de Berne, notre 
salutation premise, bien-aime bailli, comme ainsi serait que nous aurions 
demande l’opinion de nos communiers de notre pays d’Allemagne, concernant 
la paix faite & Nyon avec l’altesse du duc de Savoie, pour savoir s’ils veu- 
lent tenir la dite paix ou s’ils veulent & leurs propres depens secourir la 
ville de Geneve, nous avons recu la resolution de la plupart, par laquelle 
nous connaissons, que en ce temps telle paix et alliance ä& la forme comme 
ils veulent ne se pourroit ratifier, par quoi ne faut rien €sperer autre chose, 
si non sur ce cong& de ladite altesse du duc de Savoie, que la guerre ne se 
dresse contre nous; et si cela advenait, seroit & craindre que nos sujets 
romands ne viennent en doute et mauvaise opinion, que sous le pretexte de 
dite paix nous ne les voulussions abandonner, ou que pour ätre les plus 
prochains ils auroient la guerre sur le dos & leur grande perte, qu’a occassionne 
les appeler & se trouver (ici) pour en ordonner*. etc. Das ganze Schreiben 
findet sich in GRENUus, documens relatifs ä& I’'histoire du Pays de Vaud.
	        
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