Aufsätze.
Ueber die Auslieferungspflicht der Niederlande gegenüber
Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des Aus-
lieferungsverfahrens sowie der Unterschiede des
deutschen und holländischen Strafrechts.
Von
Anıtsrichter Dr. Deuivs in Hamm.
Seitens des Deutschen Reiches ist noch kein Auslieferungs-
vertrag mit Holland zu stande gekommen. Massgebend für den
Auslieferungsverkehr sind somit noch die Verträge der einzelnen
Bundesstaaten.
Auslieferungsverträge sind seitens der Niederlande abge-
schlossen mit Preussen (am 17. Nov. 1850; G. 8. S. 509 bezw.
am 20. Juni 1867; G. S. 8. 1219 ff.) mit Baden (am 8. Nov.
1864; Grossh. Bad. Reg.-Bl. 18655 No. V 8. 25 ff.) mit Baiern
(am 25. October 1852, Bek. v. 4. Debr. 1853); mit Bremen
(am 9./12. Oktober 1852: No. 13 des Ges.-Bl. v. 1853 S. 29 ff.),
mit Hamburg (am 30. Sept. 1852), mit dem Grossherzogtum
Hessen (am 14. Sept. 1853, Grossh. Hess. Reg.-Bl. 1853 No. 48
S. 660 ff.), mit Mecklenburg-Schwerin (am 17. März 1858).
mit Oldenburg (am 3. März/23. April 1853; Ges.-Bl. S. 509 ff.),
mit dem Königreich Sachsen (am 23. Mai 1856; Ges. 8. S.
143 ff.) und mit Württemberg (am 23./30. Aug. 1852; Reg.-
Bl. S. 377 ft.)
Archiv für öffentliches Recht. VIIL 1. 1