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verkehr erschweren“. Erst später, als die in dieser Partei
so einflussreichen Spitzen des Grossgrundbesitzes sich durch den
Gedanken der agrarischen Zölle als Compensation für die Er-
höhung und Erweiterung der übrigen hatten gewinnen lassen,
gelang es, jene Partei von diesem Boden abzudrängen. Aber jene
„Compensation“ genügt nicht allein zur Erklärung dieser That-
sache; der eigentliche Grund liegt tiefer und ist ein staatsrecht-
licher, der auch für den Umschwung in der Stellung der Regierung
massgebend gewesen war, und für den sie die von ihr abhängige
Partei einzutreten vermocht hatte.
Indess muss zugegeben werden, dass das Aufgeben eines
grossen und wichtigen, so lange allgemein eingenommenen Stand-
punktes über eine so bedeutsame Materie vielleicht nicht so leicht
gewesen sein würde, wenn seine begriffliche und volkswirthschaft-
liche Begründung nicht manche Mängel und Lücken aufzuweisen
gehabt hätte. Die Vorstellung, es lasse sich durch vollständige
internationale Handelsfreiheit ein Zustand erreichen, in welchem
jedes Volk nur die Production betreiben werde, auf welche es
durch Boden und Klima, natürliche und erworbene Hülfsmittel.
Geschick und durch Vererbung gesteigerte Tüchtigkeit besonders
hingewiesen erscheine, und es werde so die Arbeitstheilung,
welcher die heutige Industrie ihre grossartige Entwickelung ver-
danke, auch die allgemeine, internationale Production zu einer
ungeahnten Höhe bringen!) — diese Vorstellung lässt den
wesentlichsten Factor in der Güterbewegung, die Ueberwindung
des Raumes und die dadurch bedingten Kosten unberücksichtigt.
Es ist dies um so auffallender, als jene Theorie zu einer Zeit
entstanden ist, in der man noch nicht einmal vermuthen konnte.
bis zu welcher Entwickelung und Ausdehnung das heutige, nicht
mehr europäische, sondern Welt-Eisenbahn-Netz und die Ent-
wickelung der Dampfschiffahrt gelangen werde.
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12) H. WAGENER'S Staats- und Gesellschaftslexicon Bd. 23 8. 80.