Full text: Archiv für öffentliches Recht.Elfter Band. (11)

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Die Gründe für und gegen die Einführung eines 
Public Trustee (amtlicher Treuhänder) in England. 
Mitgetheilt von 
Dr. ©. H. P. InsütLsen, London. 
Westlake, Private International Law, 1890, p. 143 bemerkt 
in seiner allgemeinen Einleitung zum Abschnitte „Konkurs“, dass 
trusts und die daraus entstehenden, benefiziarischen Rechte auf 
dem Kontinent nicht, wie in England, bekannt sind. Der Grund 
dürfte darin liegen, dass in denjenigen kontinentalen Staaten, 
welche das justinianische Recht rezipirten, eine Unterscheidung 
zwischen law und equity nicht hervorzutreten brauchte, da das 
justinianische Recht bereits die Unterscheidung zwischen jus civile 
und jus praetorium überwunden hatte Die Ablehnung der 
Rezeption des römischen Rechts hat in England unter Anderem 
die Folge gehabt, dass sich ein ähnlicher Gegensatz entwickelte, 
wie im alten Rom zwischen jus civile und jus praetorium, ein 
Gegensatz zwischen starrem und freierem Recht, gehandhabt von 
verschiedenen öffentlich rechtlichen Organen. 
Wie im alten Rom, erstarrts auch in England bereits in 
früher Zeit das materielle Recht und der Prozess. War aus 
diesem Grunde eine gerichtliche Remedur nicht zu erzielen, so 
wandte man sich im Petitionswege an die Krone, welche derartige 
(#esuche dem Kanzler — Chancellor — zur Erledigung überwies. 
Im Laufe der Zeit entwickelte sich hieraus eine ausserordentliche
	        
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