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Unterthanen von B, anerkannt worden und daher gleich-
zeitig auch in B heimathsberechtigt'*.
Die Länder deutschen Rechts, wie das Deutsche Reich,
Oesterreich, Ungarn, Norwegen, Schweden, sowie auch Portugal
und Brasilien folgen der römischrechtlichen Tradition und lassen
das Kind dem Status der Mutter folgen (partus ventrem sequitur);
einer von Seiten des natürlichen Vaters geschehenen Anerkennung
räumen sie dagegen keinerlei Wirkung auf die persönlichen Rechts-
verhältnisse des illegitimen Kindes ein. Anders das französische
Recht und das von ihm beherrschte Rechtsgebiet: hier hat sich
der Grundsatz herausgebildet, dass der Vater durch die Anerkennung
seines natürlichen Kindes auch seine Nationalität auf dasselbe
überträgt, und dass der vom Vater bewirkten Anerkennung der
Vorrang vor derjenigen der Mutter gebührt.
Man wird zugeben müssen, dass das französische Prinzip
gegenüber dem römischrechtlichen grosse Schattenseiten aufweist.
Während hier der Beweis der Mutterschaft in der Regel leicht
“#1 Belgien, vgl. Weıss a.a. OÖ. 8.227 Anm. 2. — Bulgarien, Ges.
vom 26. Febr. 1883 Art. 8: „Jedes natürliche, von einem Bulgaren anerkannte
Kind ist selbst Bulgare“ (Arch. dipl. 1884 S. 74). — Costa Rica, Ges. vom
21. Dez. 1886, Art. 1: „true born Costa-Ricans are: 3. the illegitimate
child of a foreign mother acknowledged by a Costa-Rican father“ (N.R., a.a. O.
S. 700). — Frankreich, art. 8, 1 cc. c.: „si elle (la preuve de la filiation)
resulte pour le pere ou la mere du möme acte ou du m&me jugement, l’enfant
suivra la nationalite du pere.“ — Japan, bgl. Gesb. Art. 7: „. .ifthe
status of the father and mother be different, that of the father determines
the status of the child“ (N. R., a. a. O. S. 751). — Diese Bestimmung ist nach
der Fassung der $$ 10 u. 15 dess. Ges, offenbar auf das uneheliche Kind zu
beziehen. — Griechenland, Art. 14 d. bgl. Gesb. „... als hellenische Unter-
thanen werden angesehen ... das natürliche Kind einer Ausländerin und
eines Hellenen, wenn derselbe es anerkannt hat“ (Üocornan a. a. O. 8. 486).
— Italien, art. 4 c. c.: „& cittadino il figlio nato di padre ceittadino“ ed
Art. 7; „quando il padre sia ignoto, & cittadino il figlio nato da madre cittadi-
na“. — Niederlande, Ges. vom 12. Dez. 1892 Art. 1, a: „Nederlanders door
geboorte zijn: a het... dor den vater erkend natuurlijk kind, waarven
tijdens de geboorte de vater den staat van Nederlander bezit“. — Spanien,
Ley 7 tit. 44 lib. 1. nov. rec. (Weiss a. a. O. 8. 231).