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Das Flaggenrecht der Kauffahrteischiffe nach dem
Reichsgesetz vom 22. Juni 1899.
Von
Landrichter Dr. GEORG ScHArs in Hamburg.
Das Flaggenrecht der deutschen Kauffahrteischiffe wurde
‚bisher geregelt durch das Bundesgesetz, betreffend die
Nationalität der Kauffahrteischiffe und ihre Befugniss
zur Führung der Bundesflagge, vom 25. Okt. 1867
(B.-G.-Bl. S. 35ff.), zum Reichsgesetz erklärt durch 8 2 Abs. 2
R.-G., betreffend die Verfassung : des Deutschen Reichs vom
16. April 1871 (R.-G.-Bl. S. 63ff.)‘. Abänderungen und Er-
gänzungen hat dieses Gesetz erfahren durch die Reichsgesetze
vom 28. Juni 1873 (R.-G.-Bl. S. 184ff.), 15. April 1885 (R.-G.-Bl.
S. 89ff.) und 23. Dez. 1888 (R.-G.-Bl. S. 300 ff.); ausserdem ist
zu ihm eine Anzahl von Verordnungen erlassen worden, aus-
gehend theils vom Kaiser, theils vom Bundesrath.
Das am 1. Jan. 1900 in Kraft tretende Reichsgesetz, be-
treffend das Flaggenrecht der Kauffahrteischiffe, vom
22. Juni 1899 (R.-G.-Bl. S. 319ff.) bezweckt, wie die Begrün-
ı Eingeführt in Bayern durch $ 2 des R.-G. vom 22. April 1871 (R.-G.-Bl.
8. 87ff), in Baden und Hessen durch Art. 80 I 2 der Verfassung vom
15. Nov. 1870 (B.-G.-Bl. S. 627ff.), in Württemberg durch Art. 1 des Ver-
trages vom 25. Nov. 1870 (B.-G.-Bl. S. 654 ff.), in Helgoland durch Art. I
Ziff. V der Verordnung vom 22. März 1891 (R.-G.-Bl. S. 21ff.).