Full text: Archiv für öffentliches Recht.Fünfzehnter Band. (15)

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welches den Gegenstand des zweiten Bandes des ZITELMANN’schen 
Werkes bildet, ausser Acht lassen. Doch wird es zweckmässig 
sein, nach dem alten Satze: „An den Früchten sollt Ihr sie er- 
kennen“, noch einige Bemerkungen über dies angewandte inter- 
nationale Privatrecht zu machen. 
Wenn die bisher im internationalen Privatrecht angewandte 
und besonders die von mir angewandte Methode so gründlich 
unsicher war, wie ZITELMANN annimmt, dass sie irgend einer 
Erwägung nicht bedurfte und meine „Theorie und Praxis des 
internationalen Privatrechts® (vgl. ZiTELMANN Bd.IS. 22f. und be- 
sonders 8. 28) ihm nur als eine werthvolle Materialiensammlung 
erschien, wie kommt es dann, dass die von ZITELMANN im Ein- 
zelnen gewonnenen Resultate sich so selten von den Ansichten 
entfernen, die ich als richtig bezeichnet und herausgefunden 
hatte?°! Eintweder müsste ich ein merkwürdiges juristisches Divi- 
nationsvermögen besitzen oder, was wahrscheinlicher, meine Prin- 
zipien und meine Methode waren doch nicht ganz unsicher, und 
wenn, wie wir gesehen haben, ZITELMANN’s Prinzipien gar nicht 
ausreichen, ein internationales Privatrecht mit einiger Sicherheit 
zu begründen, könnte man nicht auf die Idee kommen, die bereits 
von Anderen gefundenen Resultate hätten ihm, ohne dass er es 
bemerkte, gleichsam als Seekarte gedient, als er sich dem Meere 
seiner in der That äusserst künstlichen und verschlungenen juri- 
stischen Deduktionen anvertraute? 
Seit dem Erscheinen meiner Theorie und Praxis hat übrigens, 
wie die inhaltsreichen Bände des Journal de droit international 
prive und auch die deutsche Zeitschrift für internationales Privat- 
und Strafrecht beweisen, das praktische Leben eine grosse An- 
zahl von neuen schwierigen Spezialfragen aufgebracht; es wäre 
interessant gewesen, zu erfahren, wie hierzu die neue Theorie 
sich stellt. ZITELMANN schweigt aber darüber und beschäftigt 
21 Durch die häufigen Verweisungen auf mein Buch wird dies ohne 
Weiteres evident.
	        
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