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Georges Cauwös, L’extension des principes de la Convention de
Gene&ve aux Guerres maritimes. Paris, L. Larose, 1899.
J. Meyer, Geschichte der Genfer Konvention. Schriften der Vereine
vom Rothen Kreuz. Herausgegeben von 6. Pannwitz. Heft 1. Berlin,
H. Heymann’s Verlag, 1901.
Cıuwks giebt eine der gründlicheren Vorarbeiten für einen solchen
Programmpunkt der Haager Konferenz, der in der That, aller Voraussicht
nach, zu praktischen Ergebnissen führen wird. Er zeigt dabei die lange
Entwicklungslinie, die das Postulat durchlaufen musste, um zu einem Bestand-
theil der internationalen Rechtsordnung zu werden.
Dieselbe Aufgabe hat sich die kleine Studie des- Landgerichtsraths
J. Meyer gestellt, die, für die weiten Kreise der Rothen-Kreuz-Vereine be-
stimmt, den Gegenstand in populärer und klarer Darstellung behandelt. Da
wir ausser der recht schwerfälligen Arbeit LuEner’s keine handliche Schrift
über die Genfer Konvention besitzen, ist die flott ausgestattete kleine Publi-
kation allerdings geeignet, das Interesse weiterer Kreise für die Sache zu
wecken. Stoerk.
Hector Petin, Les Etats-Unis et la Doctrine de Monroe. Paris,
Rousseau, 1900.
Nicht frei von Wiederholungen und kleinen Unrichtigkeiten zeigt uns
das Buch unter angemessener Verwerthung der wichtigen Vorarbeiten,
namentlich von MoorE, DESJARDINS, PAUL LEROY-BEAULIEU, BARcLAY, BUSTA-
MANTE u. A., sowie des diplomatischen Aktenmaterials die bemerkenswerthen
Schwankungen, die sich in der Staatspraxis der Vereinigten Staaten bemerkbar
machen, soweit das im Titel verzeichnete Prinzip in Betracht kommt, das
angeblich den festen Direktionspunkt für die auswärtige Politik der Frei-
staaten abgeben sollte. Hector P£rın führt, wie mir scheinen will, mit guten
Beweismitteln den Nachweis, dass das Prinzip mannigfach durchlöchert,
heute nur noch einen dekorativen Bestandtheil des „Amerikanischen Völker-
rechts“ bildet. Es bindet als Maxime das System der übrigen Staatengesell-
schaft, es hat aber seine willensbindende Kraft für die Union selbst längst
eingebüsst. Stoerk.