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Den Hauptbeweis, daß es sich bei dieser Reform, die dann
auch für Schottland und Irland ähnlich durchgeführt wurde,
hauptsächlich um die Weahlberechtigung der städtischen Ar-
beiterschaft handelte, liefert sicher eine Vergleichung der Wähler-
zahl %.
Wahlbezirk | Bevölk Wahlberechtigte
a ezıı evöülker. 1866 | %, | 1868 | 0,
Eneland | Grafschaften |11427655| 542683 | 4,75 , 791916 | 6,9
8 Städte 9324719| 514026 | 5,51 ;1208 170 | 12,93
Schottlang | Grafschaften | 1818188) 49979 | 2,74 | 79750 | 4,39
Städte 1244106, 55515 | 4,46 | 150966 !12,13
Irland Grafschaften | 5001099) 172010 | 3,48 , 176825 3,53
Städte | 797467 32.609 | 4,09 45625 8,73
2, gestaltung des Wahlzensus zu Gunsten des
ländlichen Arbeitervolkes 1884.
Schon ein Blick auf diese vergleichende Tabelle genügt, um
zu sehen, daß diese Reform die Grafschaften im Gegensatze zu
den Städten, die ländlichen Arbeiter im Gegensatz zu den städti-
schen stiefmütterlich behandelt hatte. Aber auch schon damals
gab es Männer wie LowE, die klar erkannten, man müsse nun
auch die weiteren Konsequenzen zu Gunsten des Landarbeiter-
tums ziehen ®®, In den an sich so schon gegebenen notwendigen
Gang der Dinge griffen jedoch noch vornehmlich zwei Momente
beschleunigend ein.
Die englische Bevölkerung war in einem lawinenartigen
Wachstum begriffen: von 29321 288 im Jahre 1861 auf 31845 379
im Jahre 1871, auf 35262762 sodann im Jahre 1881. Dieses
Anwachsen aber war nicht gleichmäßig über das ganze Land
hin, sondern während die Einwohnerzahl in der einen Landstrecke
anwuchs, blieb sie in der andern geradezu stationär. Dabei waren
es gerade die Grafschaften, die in den siebziger Jahren zu In-
9 FRANQUEVILLE Il, 318.
»? GEORG MEYER S. 382.