Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 26 (26)

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dustriezentren sich entwickelnd den Menschenstrom anzogen, wäh- 
rend ein nicht unerheblicher Teil der Stadtbevölkerung lediglich 
Landwirtschaft betrieb *. 
Den unmittelbaren Anstoß zur dritten Reform jedoch gab, 
wie schon bei der zweiten, die Konstellation der Tories und 
Whigs.. Obgleich die zweite Reform den liberalen Whigs, 
als Freunden des Arbeitervolkes zu gute gekommen war, hatten 
die konservativen Tories im mittelständischen Landvolk eine 
feste Stütze. Während nämlich in Städten wie Birmingham, 
Glasgow, 20000 Stimmen aufgebracht wurden, um einen Abge- 
ordneten durchzubringen, genügten auf dem Lande oft schon 
einige Hundert zu diesem Zwecke. So wurde ausgerechnet, daß 
ım Unterhause 578826 Tories-Wählerstimmen 2498661 Whigs- 
Wählerstimmen überboten °°. Gelang es, den ländlichen Miittel- 
stand durch das ländliche Arbeitervolk zu übertrumpfen, so 
mußten die Whigs notwendig Herren der Situation werden. Dies 
aber war lediglich durch die Stimmberechtigung des ländlichen 
Arbeitertums möglich. 
Tatsächlich war auch Minister GLADSTONE, der mit seinem am 
d. Februar 1884 im Unterhaus eingebrachten „Representation of the 
People AmendBill“ das bestehende Wahlrecht mit geringer Erweite- 
rung für Stadt und Land ausgeglichen wissen wollte, ein Whig. Be- 
greiflicherweise fand sie bei den Tories gar keinen Anklang und Mr. 
Gur DawnaAY suchte ihr bezeichnend entgegenzutreten: „It was 
not justified by any genuine or general desire on the part of 
the people, it was absolutely dangerous and unconstitutional in 
the power it would give to one class, and that the least intelli- 
gent and least educated“ ®. Und Mr. BERESFORD HoPE er- 
klärte: „He did not see the benefit of conferring the franchise 
on these agricultural labourers. He praised them for self-denial, 
family affections, industry, and love of their country. He gran- 
%* GEORG MEyeEr S. 382. »% MURDOCH p. 264. 
°° Id. p. 322.
	        
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