Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 26 (26)

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das Recht, von diesem Abkommen vom 20. August 1908 ein- 
seitig zurückzutreten. Man hat einen solchen Grund darin zu 
finden gemeint, daß der Augustbeschluß dem Geist des Artikels 
112 nicht entspreche. Das trifit das Wesen der Sache in keiner 
Weise; denn selbst wenn der Augustbeschluß dem Geist der 
Algecirasakte nicht entspräche — ich bestreite, daß das der Fall 
ist; ich bin im Gegenteil der Ansicht, daß er durchaus diesem 
Geist entspricht, daß er aus diesem Geiste entstanden ist, — 
selbst wenn das Gegenteil der Fall wäre, so bleibt doch der 
Augustbeschluß immerhin eine Vereinbarung, eine einmütige und 
von Deutschland extrahierte Vereinbarung der Mächte darüber, 
welche Stellung sie gegenüber der Ausführung des Artikels 112 der 
Algecirasakte einnehmen wollten. Wollten wir uns davon lossagen, 
so würde das nichts anderes bedeuten, als diesen Vertrag brechen 
. Nichts wird mich bestimmen können, das Wort zu verletzen, 
das unsere Politik am 20. August 1908 in Tanger eingesetzt hat.“ 
Der stellvertretende marokkanische Minister des Aeußern 
Dris el Boukili richtete am 23. Juni 1908 an den Doyen des 
diplomatischen Korps in Tanger folgendes Schreiben: „Zahl- 
reiche Handelsgesellschaften geben den Wunsch kund, wegen der 
Ausbeutung der Minen des Marokkanischen Reichs Verhand- 
lungen anzuknüpfen, der Machsen hat sich aber bis jetzt noch 
nicht dazu entschließen können. Immerhin hat Seine Scherifische 
Majestät für gut befunden, Seine Maßregeln zu treffen, und die 
für die Ausbeutung der Minen des Reichs notwendigen Vor- 
schriften und Bedingungen so aufzustellen, daß Seine Rechte ge- 
wahrt bleiben. Im Auftrage Seiner Scherifischen Majestät teile 
ich Ihnen mit, daß Seine Majestät beschlossen haben, den In- 
genieur, der sich mit den öffentlichen Arbeiten beschäftigt "1, ge- 
—__ 
  
?ı Weißbuch 8. 8: „Der Ingenieur der öffentlichen Arbeiten ist eine 
von der Marokkanischen Regierung im Einvernehmen mit dem diplomatischen 
Korps ernannte Persönlichkeit; der Posten wurde damals und wird auch 
heute noch bekleidet von dem französischen Ingenieur Porche.“
	        
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