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Rjurik bestand, bei der Fahrt im Stillen Ozean einen Kauffahrtei-
dampfer. Der ihm nachsetzende Kreuzer Rossija ging auf eine
Entfernung von 15—20 Kabellängen an ihn heran, hißte das
Signal „stehen bleiben“, gab nacheinander zwei blinde Schüsse
ab, dann aber, weil der Dampfer in voller Fahrt zu dem Ein-
gange des Meerbusens von Tokio weiterfuhr, zwei scharfe
Schüsse..... Erst dann hielt der Dampfer an und hißte die
englische Handelsflagge. Auf Befehl des Geschwaderchefs wurde
auf dem Kreuzer Rossija das Signal gezogen: Der Kapitän soll
mit den Schifispapieren an Bord kommen. Da aber dieser Be-
fehl nicht ausgeführt wurde, so wurde zur Besichtigung des
Dampfers, seiner Dokumente und seiner Ladung eine Abteilung
mit dem Leutnant Gawrischenko und dem Schiffsfähnrich Baron
Aminow abgeschickt. Bei der Besichtigung stellte sich heraus,
daß der Dampfer Knight Commander hieß, englischer Nationali-
tät war und vom Kapitän Durant geführt wurde und nach Ja-
pan mit einer Ladung ging, die aus Eisenbahnmaterial, Brücken-
teilen und verschiedenen Waren bestand. Der Kapitän des
Dampfers konnte keinerlei Dokumente über diese Ladung vor-
legen, die Besichtigung der Schiffsräume durch die oben genannten
Offiziere ergab, daß diese fast ausschließlich mit Kriegskontre-
bande angefüllt waren, während der übrige Teil der von dem
Dampfer geführten Waren augenscheinlich einen relativ ganz un-
bedeutenden Teil der ganzen Ladung ausmachte. Nach der Be-
sichtigung des Dampfers kehrte Leutnant Gawrischenko auf den
Kreuzer zurück, den Kapitän und die Dokumente mitbringend.
Nachdem der Kontreadmiral Jessen den Kapitän Durant über
die Ursache des Fehlens der Ladungs-Konossemente unter der
Zahl der von ihm vorgelegten Dokumente befragt und von ihm
erfahren hatte, daß nur für 4 Tage Kohlen auf dem Dampfer
vorhanden waren, erklärte er dem Kapitän, daß, da der Dampfer
der Konfiskation unterliege und wegen Fehlens von Kohlen nicht
nach einem russischen Hafen geführt werden könne, er vernichtet