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werten will, muß man vor allem die Person des Redners näher
betrachten. Wie wir aus dem Grand Dictionnaire universel du
XIXe siecle, par PIERRE LArRoUSsE, IV 673, ersehen, war
CoMBES-Dounous dem Berufe nach avocat, seine Lieblings-
beschäftigung aber bildeten Studien in der griechischen Literatur,
die insbesondere der Philosophie PLATONs zugewendet waren.
Als begeisterter Anhänger der neuen Prinzipien spielte er auch
im Öftentlichen Leben eine gewisse Rolle: 1792 ward er zum
Richter am tribunal du district de Montauban gewählt, später
wurde er president du directoire du departement du Lot, seit
dem IV. Jahre der Republik war er staatlicher Kommissar bei
den Grerichtshöfen dieses Departement. Im parlamentarischen
(setriebe jedoch scheint er sich weniger hervorgetan zu haben.
In den Archives Parlementaires findet sich sein Name nur zwei-
mal. Das eine Mal in den Protokollen des Tribunats, seance du
16 fructidor an VIII:
„Le citoyen J.-J. ComBEs-Dounous, membre du Üorps le-
gislatif, fait hommage au Tribunat de son ouvrage intitule: In-
troduction A la philosophie de Platon. Le Tribunat or-
donne la mention & son proc£ös-verbal et le renvoi a sa biblio-
theque.“ (Arch. Parl., 2. Serie I 630.)
Der zweite Fall parlamentarischer Betätigung des Herrn
CoMBES-Dounous ist die Empfehlung von BENTHAMs „Traites
de legislation* im Corps legislatif, seance du 18 germinal an
XI. ComBEs-Dounots leitet diese seine Rede mit folgenden
Worten ein:
„Citoyens legislateurs, je viens, au nom des libraires
Bossange, Masson et Besson, vous offrir ’hommage d’un
ouvrage qui vous interesse d’une maniere bien speciale. Il a
pour titre: Traites de legislation...... “ (Arch. Parl., 2. Serie
IV 579 £.)
Die Buchhändler Bossange u. Gen. verehren also dem Corps
legislatif ein Exemplar des BENTHANMschen Werkes; das war die