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Etat für das Rechnungsjahr 1909 den Sollbetrag der Ueber-
weisungen um mehr als 48512000 M. übersteigen, wird der
Reichskanzler ermächtigt, bis zur Höhe dieses Mehrbetrags
Mittel bis zu dessen Deckung im Wege des Kredits flüssig zu
machen. Soweit diese Mittel nach der Rechnung des Rechnungs-
Jahrs 1909in den Matrikularbeiträgen oder in Ueberschüssen aus der
eigenen Wirtschaft des Reiches keine Deckung finden, hat ihre Ab-
bürdung innerhalb der Rechnungsjahre 1911 bis 1913 aus den berei-
testen Mitteln des Reiches zu erfolgen.“
Ins 3 des Art. I dieses Gesetzes wurde sodann die Tilgung der
Reichsanleiheschuld für die Zeit ab 1. April 1911 geregelt und die
Schuldentilgungsbestimmung von 1906 (8 4 des Gesetzes betr. dieOrd-
nung des Reichshaushalts und die Tilgung der Reichsschuld, vom
3. Juni 1906) für die Zeit ab 1. April 1911 außer Kraft gesetzt. —
Nachstehende Ziffern sollen noch den Entwicklungsgang ver-
anschaulichen, den die Matrikularbeiträge einerseits, die Ueber-
weisungen andererseits für die sieben größten Einzelstaaten ge-
nommen haben.
1. Matrikularbeiträge (in Millionen und abgerun-
deten Tausendern von M.):
1874 1885/86 1908/09
Preußen: 32 950 62 633 196 893
Bayern: 14 713 23 282 32 776
Sachsen: 3 094 1782 23 797
Württemberg: 5 592 9 068 11 807
Baden: 3 736 6 855 10 616
Elsaß-Lothr.: 1659 4432 9 579
Hessen: 1399 2150 6 384
2. Ueberweisungen (ebenso):
1880/81 1885/86 1903 1908
Preußen: 23 041 69 830 331 193 120 376
Bayern: 4495 13 528 59 336 21061
Sachsen: 2471 7610 40 374 14 554
Württemberg: 1 684 5.046 20 843 7431
Baden: 1349 4020 17 840 6483
Elsaß-Lothr.: 1371 4010 16 589 5 857
Hessen: 0791 2396 10 750 3 903