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mannigfacher wirtschaftlicher und geistiger Energieverluste. Das
technisch vollkommene Gesetz vermeidet diesen Energieverlust und
wirkt daher in höchstem Maße energetisch. Wenn wir nun die
Mängel des technisch schlechten Gesetzes darin erblicken, daß in
seiner Formulierung sein Sinn — Inhalt und Umfang — nicht rest-
los zum Ausdruck kommt und darin zugleich einen energetischen
Nachteil sehen, so wird eine Tätigkeit, die diesen Mangel zu be-
seitigen sucht, energiefördernd sein. Denn sie wird die Technik
verbessern, d. h. zu der Formulierung des Gesetzes das hinzu-
fügen, was bisher gefehlt hat und so — wenigstens in der Theo-
rie — das bisher technisch schlechte Gesetz zum technisch und
damit energetisch vollkommenen Gesetz machen. Wenn wir nun
in der Tätigkeit, die ein Gesetz schafft, wie in jeder Tätigkeit eine
Energiebetätigung sehen, so kommen wir zunächst zu dem Er-
gebnisse, daß jene Tätigkeit, die aus dem technisch schlechten ein
technisch gutes Gesetz zu machen sucht, den Energierest dar-
stellt, der bei der ursprünglichen Schaffung des Gesetzes fälsch-
lieherweise nicht zur Verwendung gekommen und ungenützt ver-
loren gegangen ist. Diese Tätigkeit fügt jedoch nur der Tech-
nik des Gesetzes etwas hinzu, nicht aber seinem Sinne. Denn
der Sinn des Gesetzes war ja vom Beginne an der gleiche und nur
die Formulierung gab den Sinn nicht vollkommen wieder. Die
Sätze, die von dieser Tätigkeit gefunden werden, sind inhaltlich
analytische Sätze. Sie bringen dem Gesetzesinhalt kein neues
Merkmal hinzu.
Diese Tätigkeit nun ist echte und wahre Auslegung,
Erklärung, Verdeutlichung. Das, was bei der Schaffung des Ge-
setzes mitgedacht, und nur aus Unachtsamkeit, Unfähigkeit oder
in dem Glauben, es sei schon mit ausgedrückt, weggelassen oder
schlecht formuliert worden ist, wird aus dem Gesetze herausge-
holt, erläutert, erhellt. Es ist hier vor allem darauf Wert zu
legen, daß bei dieser Art von Auslegung technisch etwas hinzu-
gefügt wird, inhaltlieh aber nicht. Diese Auslegung ist