Aufsätze. 
Das staatsrechtliche und politische Problem 
der österreichisch-ungarischen Monarchie. 
Von 
Dr. FRIEDRICH TEZNER in Wien. 
IX. Der österreichische Kaisertitel. 
I. Die drohende Auflösung des Deutschen Reiches legte die 
Erwägung nahe, ob damit nicht die bisher zur Verwendung ge- 
langte Bezeichnung der einheitlichen, durch Verschmelzung 
der landesfürstlichen Reservatrechte entstandenen monarchischen 
Gewalt als ener kaiserlichen dubios werden könnte und 
ob nicht an Stelle der nur inzidenter in völker- und staats- 
rechtlichen Akten angewendeten Nomenklaturen durch einen eigens 
darauf gerichteten staats- und völkerrechtlichen Akt die 
Firma des Gesamtstaates und ihres Herrschers proklamiert werden 
solle? Die diesen Gegenstand betreffende Anregung der Staats- 
kanzlei findet ihre Erledigung durch die Proklamation des öster- 
reichischen Kaisertitels im Jahre 1804. Sie gibt sich als 
Ausfluß eines wahrhaften, den ganzen österreichischen Herrschafts- 
bereich erfassenden Imperiums und ergeht auch an die ungarischen 
Stände in Verbindung mit einem Kundmachungsbefehl 
Archiv des öffentlichen Rechts. XXXI. 1. il