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byzantinischen Dienerei der Popularität, wie sie bei uns einge-
rissen ist, ausgesetzt ist.“
Und sein Glaube an die Einigkeit auch in der Zukunft gipfelt
in dem geschichtlich denkwürdigen Worte,
„daß in der Mitte von Europa eine große, feste, erhaltende
Gewalt sein wird“, und daß Deutschland diese erhaltende Ge-
walt sein muß.
So ist unser Bismarck für alle Zeit die lebendige Mahnung
an diese Aufgabe, an deren Erfüllung jeder Deutsche zu seinem
Teile mitzuwirken hat. Als das Palladium aber unserer Einig-
keit und Unabhängigkeit hat Bismarck neben der Monarchie
stets die Armee als das Mark des deutschen Staates gekenn-
zeichnet:
„Also an der Armee, meine Herren, rühren Sıe nicht! Da
sage ich Ihnen auch nicht bloß meine Meinung, sondern die
Meinung der Majorität der Nation, da hört die Gemütlichkeit
auf.“ — — —
Große Ereignisse, m. H., bilden den männlichen Sinn für
die Tat, nützliche Einrichtungen sichern Gut und Leben, aber der
Klang der Seelen wird zum einmütigen Gefühl der Liebe zum
Vaterlande doch nur gestimmt durch die persönlich zwingende
Gewalt edelmütiger, kraftvoller Menschentugend großer Führer.
Bismarcks zu gedenken, heißt für jeden Deutschen jetzt und
immerdar, ein guter Deutscher sein zu wollen, nicht mit der
Phrase und nicht nur im Augenblick der Begeisterung, sondern
stets und überall durch stille treue Arbeit, und durch Mut, Pflicht
und Opfersinn. Bismarcks zu gedenken heißt, das Deutsche Reich
zu wollen, die mit heißen Mühen und mit Opfern an Gut und
Blut erkämpfte Einheit als heiligstes Gut bewahren und den
deutschen Namen in der Welt durch Leistung und Ehrenhaftig-
keit in immer wachsendes Ansehen bringen; das gilt für jeden
nach seinen Kräften und nach seinem Berufe.
Es entzünden sich nur tapfere Seelen an Bismarcks Wesen,