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und so erwacht immer neu vor seinem Bilde das erhabene Volks-
bewußtsein, welches, durch die Jahrtausende zurückschauend, die
Geschicke des Vaterlandes wägt und in alle Zukunft Mut, Wahr-
heit, Recht und Freiheit pflanzt als unverlierbare Güter unseres
Volkes.
Im reichgegliederten, vielgestaltigen Tempel des Deutschen
Reiches schlummere nie und wache stets der Gedanke an Bis-
marck, und mit ıhm der Gedanke an unseres Volkes Kraft und
Einheit und an unseres Reiches Stärke und Wohlfahrt.
Das Gelöbnis dieser heiligen Pflicht ist das Geschenk, wel-
ches heute jeder Deutsche an die Wiege trägt, in welcher vor
100 Jahren Otto von Bismarck zuerst das Licht dieser Welt des
Kampfes erblickt hat, und aus welcher er erwuchs als der stärkste
Kämpfer für Deutschlands Einigung.
Und wenn uns, wie wir alle hoffen und vertrauen, aus den
großen Opfern dieses Krieges der endgültige Sieg und ein grö-
ßeres und stärkeres Deutschland beschieden sein soll. so wissen
wir Deutsche, daß wir es zu danken haben nächst Gott und
unseren Führern und braven Soldaten dem Geist und der Tat
Bismarcks.
Wir treten deshalb heute an seine Wiege, wie wir es zu
seinen Lebzeiten dankbaren Sinnes getan haben, und fühlen einen
Hauch von seinem Geiste. Herrlich ist dieser Hauch aus dem
Sachsenwalde angewachsen zum Sturm, der da braust über die
Küsten des deutschen Meeres hinaus und hinüber über die Joche
und Kämme der Vogesen, der Alpen und der Karpathen. Möchte
er fortbrausen zu Deutschlands Ehren und Gedeihen, zu des deut-
schen Volkes Kraft und Ansehen und zum Siege der großen
deutschen Sache in der Welt.