Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 39 (39)

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neint man z. B., daß ein Reich aus einem Gesichtspunkte einem 
einzelnen Baum gleicht, aus einem andern einem Walde? Das 
hat wenigstens der Referent nicht versucht. Wohin will man 
aber dann mit einer Kritik kommen, die mir ohne weiteres als 
Widersprüche vorhält. was verschiedene Eigenschaften bezeichnen 
könnte — und auch bezeichnen soll? Sind mit den Bildern die 
Eigenschaften richtig angegeben, dann liegt ja der Widerspruch. 
wenn er wirklich existiert. im Gegenstand selbst und nicht in der 
Theorie des Gegenstandes, im Staat und nicht in der Staatslehre! 
Vielleicht verhält es sich auch so, wand dies einfach deshalb, weil 
der Staat eine Persönlichkeit ıst; eine Persönlichkeit kann näm- 
lich als solche nicht juristisch konstruiert werden. Die Unklar- 
heit, die vom Referenten gerügt wird, steckt einfach im Staat 
selbst, aus juristischem Gesichtspunkt betrachtet. Dies ist aber 
nicht die Schuld des Staates, sondern die des Gesichtspunktes. 
Ich verteidige hier nicht die organologische Staatsauffassung 
„in blanco“, wie der Referent freundlich genug ist zu meiner 
Entschuldigung anzunehmen. Ich verteidige meine Staatslehre 
und meinen Staatsbegriff. Dieser Staat ist dasselbe Wesen, das 
subjektiv als Vaterland empfunden wird. Meine Lehre von der 
staatlichen Lebensform ist ein Versuch zu wissenschaftlicher De- 
monstration und Deskription des Gegenstandes, der für das Gefühl 
als Vaterland dasteht. Sie ist eine Wirklichkeitslehre, den großen 
Fakta nachgezeichnet, die wir unter den Namen Schweden. 
Deutschland usw. kennen. Diese sind meine festen Ausgangs- 
punkte; um sie in den großen Zusammenhang des Lebens ein- 
reihen zu können, habe ich nachher den Begriff des Organismus 
erweitert (Der Staat als Lebensform, 8. 37). Mein Ref. aber 
geht von dem Begriff als festem Punkt aus, stellt also die 
Fakta außerhalb und opfert den Zusammenhang. Ist dies wirk- 
lich ein Piedestal, vom dem man auf eine entgegengesetzte Be- 
trachtungsart als eine „primitive* und „unwissenschaftliche“ hin- 
abblicken kann?
	        
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