Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 42 (42)

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größter Teil ohne Beschäftigung blieb, da man ihnen kein Ver- 
trauen schenkte. Trotzdem wurden sie nicht entlassen. Die in 
dem Amtslokal des in Personalangelegenheiten eigenmächtig ver- 
fügenden jüdischen politischen Beauftragten Eugen Fenyves 
nach Sturz der Räteregierung vorgefundene Kartothek enthält da- 
gegen die Namen von 1237 Angestellten, die während der Diktatur 
ernannt worden waren. 
Von den Volksbeauftragten für soziale Produktion haben die 
folgenden diese Stelle längere Zeit bekleidet: Eugen Varga, 
Julius Hevesi, Jösef Kelen, Mathias Räkosı, 
Anton Dovcesäk und Franz Bajäki. Nur die beiden 
letztgenannten waren organisierte Eisenarbeiter, die übrigen Juden 
und nicht körperliche Arbeiter. 
Zum Volksbeauftragten für Landwirtschaft hatten sie den 
Arzt EugenHamburger bestellt, dem sie den Schweine- 
hirten Georg Nyisztor, sowieden MaurerKarlVan- 
tus zur Seite gestellt. Hamburger weilte verhältnismäßig 
wenig im Bureau. Er betätigte sich mehr auf dem Gebiete der 
Sozialisierungen in der Landwirtschaft und reiste häufig an die 
„Front“. Den Sektionsleitern wurden politische Beauftragte bei- 
gegeben, ohne deren Gegenzeichnung kein Aktensttick expediert 
werden durfte, keine Anweisung gültig war. Auch hier waren 
unter 26 politischen Beauftragten 18 Juden. 
3. Wohnungskommissariat. Bereits das Kabinett Wekerle 
(unmittelbar vor dem Zusammenbruch) hatte ein Wohnungsamt 
errichtet, dem jedoch nur wenige, hauptsächlich hauptstädtische 
Beamte zugeteilt worden waren. Erst nach der sogenannten 
Oktoberrevolution begann die Wohnungsfrage, namentlich infolge 
des Zurückströmens der Soldaten von der Front, ein heikles und 
gefährliches Problem zu werden. Als dann die Proletarierdiktatur 
die radikale Lösung der Wohnungsfrage in ihr Progranım aufge- 
nommen, war diese Angelegenheit in ein kritisches Stadium ge- 
treten, denn man beabsichtigte, in die Wohnungen der Bourgeoisie
	        
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