Full text: Armee-Verordnungs-Blatt Sechster Jahrgang (6)

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biefer Aspiranten fehr abweichend beurtheilt werden. Behufs Feftitellung der Anforderungen an die Sehkraft 
eines Stadetten-Aspiranten bat diefelbe daher Yolgenbes beftinmt: 
1) Der lInterfuhung der Eehfhärfe find die Snellen’shen Probe-Budftaben gu Grunde zu legen. Als 
normal = 1 ijt die Schfhärfe bei foldhen Aspiranten zu betrachten, melde diefe Probe-Buchllaben 
auf die für diefelben feftgeftellten verfchiedenen Diitangen deutlih erlennen. 
In jedem Atteite ift das Mefultat diefer Unterfuhung fpeziel anzugeben. 
2) Wenn die Sehfhärfe nicht al8 normal erfannt wird, fo ift zunädjft dur die Unterfuhung mit dem 
Augen’piegel fefizuftellen, ob organifche Krankheiten der inneren Theile der Yugen vorhanden 
find; im zutreffenden Tale ift der Aspirant ald unbrauchbar zu eraditen. 
3) Wenn folde organifche Krankheiten nicht nachgerwiefen werden, fo find bezüglich des Graded ber Sch- 
Thärfe folgende Grenzen feftzuhalten: 
3) Wöpiranten, welde die Snellen’fchen Brobe-Budjtaben auf %/, der feitgeftellten Entfernung er« 
fennen, deren Schiyärfe alfo /, tft, find noch ald braudybar für den Seedienft zu eradıten. 
b) Werden die Probebuchftaben nicht mehr auf 3, aber noch auf folde Diftancen ertannt, melde 
mifhen >/, und Y, der normalen Entfernungen liegen, fo find die Aspiranten nur in dem Falle 
Ir braudhbar zu eradten, wenn bdurd, die Ünterfugung mittelft Brillengläfern nachgeroiefen 
wird, daß die Verminderung der Sehfdhärfe volftändig forrigirt werden kann. 
c) Werben die Probebuchftaben nur auf die Hälfte, oder weniger al& die Hälfte der vorgefchriebenen 
Entfernungen erfannt, ift alfo die Sehfhärfe = ", und darunter, fo find die betreffenden Wäpi- 
ranten als unbrauchbar file den Seedienft zu erachten. 
Hiernay haben fünftig auch die mit qır. Unterludhung beauftragten Militairärgte zu verfahren. 
Kriegs-Miniftertum. Diilitair:Dicdiginal- Mbtheilung. 
I.8. 
Schubert. Lonmer. 
No. 10916. 72. M. M. A. 
Nr. 282, 
Ermittelung der im Pelde ze. gefallenen und geforbenen Medlenburger. 
Berlin, den 27. Yuni 1872. 
Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Medlenburg « Schwerin beabfihtigen in Erinnerung an den 
Krieg sa „ärantreid in Schwerin ein Denkmal errichten zu laifen, mweldes die Namen aller Medienburger 
tragen jo, Die 
s a. vor dem {Feinde geblieben, 
b. an den erhaltenen Wunden geflorben oder 
e. den Unftrengungen ded Feldzuged durd Krankheit bis zum Tage der Deimobilmadhung erlegen find. 
Die Königlihen Kommandobehörden und Truppentheile ıc., bei denen geborne Medienburger oder 
Ungebörige der beiden Grofherzogthlimer Medienburg während des fyeldzuged geftanden haben und, wie vor: 
ftehend angegeben, geblieben oder geftorben find, werden erfucht, die Nationale derfelben mit dem Dienftftenpel 
versehen, unter Angabe der Schladht, wenn möglich aud de Sterbe- und Begräbnißortes, per Coupert, dem 
Großherzoglih Medlenburgifhen Militair » Departement zu Schwerin biß zum 1. Wugaft c. zu überfenden. 
Die beiden Medienburgifhen Kontingente erhalten in Beziehung auf die Einfendung gedacdjter Nationale 
direlte Anmweifung durch ihre vorgefegte Behörde. 
Striegs-Minifterium. Allgemeines Kriegs» Departement. 
v. Stichle. v. Saprivi. 
No. 798/06. 72. A. I.b.
	        
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