a) wenn fie ausmeislic ihres Militairpafjes mindeftend drei Monate lang zum aktiven Militairbienft
im Königlid) Bayerifhen Heere herangezogen waren, der Neferve, bezw. Landwehr ihrer Waffe,
b) anderen Salls biß zum Wblaufe ded 27. Yebensjahres der Erfag-Referve 1. Klafte; wenn fie ges
dachte Lebensjahr Se fhon überfhritten haben, der Erfag-Referne 2. Klafje durdy Aushändigung
eine entipredpenden Scheined nah Schema '6 reip. 8 der Militair»Erfag-Inftruftion überwiefen.
Die in Bayern bereits der Erfag-Manufhaft 2. Klaffe zugetheilten Mannfhafıen find fämmt-
lih der Erfag-Meferde 2. Klafie zu üÜbermweifen.
5) Da da8 Bayerifche Wehrverfailungs-Gefey nur die für dienfibrauchbar befundenen Mititairpflihtigen
ur Roofung verftattet, mithin auf Zeit Zurüdgeftellte ih nicht im Befig einer Loodnummer befinden,
And die nad Diafgabe des vorftchenden Pa aa 1 in anderen Bunbesftaaten zur Mufterun gelan»
genden Baperiihen Staats-Angehörigen nodı nadträglih zur Roofung zuzulaffen und demnädft ihrer
Nummer entfprechend in der betrefienden Alterflaffe zu rangiren.
6) Falls Zweifel darüber beftchen, an welde Aörefje die für Königlich Baperiihe Erfah» Behörden be-
flimmten Mitteilungen zu richten find, ift das bezügliche Schreiben dem betreffenden Königlich Baperi-
hen Randwehr-Bezirtd- Fonımande zu Überfenden, das die Weiterbeförderung übernehmen wird.
7) Angehörige anderer Bundesflaaten, weldhe in Bayern ihr gefeglice® Domicil haben, oder fi) dafelbft
in einem der in 8. 20 ad 2 und 3 der Militair-Erfog-Inftrultion von 26. März 1868 bezeichneten
Berbältniffe aufpalten, dürfen fih Bchufs Dlufterung, bezw. Aushebung vor die Koniglih Bayerijchen
Erfagbehörden geftellen; deögleidhen if Militaixpflichtigen der beregten Kategorie der freiwillige Eintritt
in Königlich, Bayerifche Zruppentheile, bezw. im Wall ‚der Veredtigung zur Übleiftung ihrer ein-
jährig freiwilligen Dienftpflicht geitattet.
8) Diejenigen Individuen, welhe auf Grund vorftehender Veltimmung in Bayern nahmweislih zur Er
fülung ihrer Militairpflicht herangezogen werben, find in den Aushebungsliften zu fireiden.
Der Reihs-Kanzler. Der Kriegs: Minifter.
Fürft vo. Bismard. Öraf dv. Roon.
R. K. A. No. 1328 B. K. M. £31/2. A. I. a,
(Nr. 738). Gefeg Über die Einführung des Gefeges des Norddeutfhen Bundes, betreffend
die ne zum Kriegsdienfte, vom 9. November 1867 in Bayern. Bom 24, November 1871.
r Wilhelm, von Vottes Onaden Deutfcher Kaifer, König von Preußen ıc. verordnen je Namen
de3 Deutfeen Weiche, nad) erfolgter Zuftiimmung de Bundesrathes uud des Meichttages, mas folgt
8.1.
Das Gefeg ded Norddeutihen Bundes, betreffend die Verpflichtung zum Kriegsdienfte, vom 9. No.
venber 1867 tritt im Sönigreih Bayern, vorbehaltlich ber in dem Wertrage d. d. Berfailles, den 23. No-
vember 1870 Ziffer III. 5 Nr. III Seiner Majeftät dem Könige von Bayern zuftehenden Rechte, am
1. Januar 1872 ale eidheneeh in Kraft.
8.2
Durd gegenwärtige Gefeg werden die Vorfchriften nicht berührt, welde im Art. 22, 33 Abf. 1, 34,
82 und 89 des baperifchen Gefeges, betreffend die Wehrverfaffung vom 30. Ianınar 1868 enthalten find.
8.3.
Mit dem 1. Januar 1872 tritt da® bayerifche Gefeh, betreffend das Wehrgelb, vom 29. April 1869
außer Wirkfamt
Uetundtid unter linferer Höchfteigenhändigen Unterfhrift und beigedrudten SKaiferlichen Inflegel.
Berlin, den 24. November 1871.
(L. $.) Milhelm.
Fürft v. Bismard.