g. 24.
Schlußprüfungen.
Am Schlusse des Kursus legen die Kriegsschüler in der Anstalt die Ofsizier-
Prüfung in Gegenwart des Präses oder Direktors und zweier Mitglieder der
Derl Mitmaair. xaminations-Kommission ab.
Die Kiiegzsschiler kehren demnächst zu ihren Truppentheilen zurück.
Die von der Truppe zur Schule kommandirten Offiziere treten für die Dauer
der Unterrichtspause bei ihren Truppentheilen ein, die etatsmäßigen Direltoren
und kehrer werden für den gleichen Zweck durch das Kriegs-Ministerium Trup-
pentheilen oder Kommando.Gehbden zur Dienstleistung überwiesen.
Bei jeder Kriegsschule verbleibt ein Offizier, um mit dem Zahlmeister die
Geschäfte der ökonomischen Verwaltung des Instituts wahrzunehmen.
8. 25.
Allgemeine Anordnung für den Unterricht.
Die Grenzen der zu lehrenden Disciplinen werden im Allgemeinen durch die
Vorschriften für die Prüfung zum Offizier bestimmt, dem Unterricht wird aber
so weit, als die Kräfte der Lehrer und die Dauer des Kurfus es gestatten, eine
Eriemeliht Richtung gegeben, um oberflächliche Auffassungen mit dem Gedächt-
nisse zu verhüten und durch mündliche und schriftliche Lösung von Aufgaben das
Bewußtsein der Gründe für die Handlungsweise bei der Anwendung des Erlern
ten hervorzurufen.
In jeder Disziplin sind die Schüler zugleich mit der betreffenden Literatur
bekannt zu machen.
s. 26.
Taktischer Vortrag.
Der Vortrag über die Taltik hat in der Hauptsache zu umfassen:
1) Als Einleitung die allgemeinen Segef vom Kriege, vom Kriegsmate-
rial, von den Zwecken und Mitteln des Krieges und von der allgemeinen
Organisation der Streitkräfte.
2) Demnächst die speziellen Begriffe der Taktik: die Aufstellung, die Bewe-
gung und das Gesecht, die Formation in der Linie und Kolonne und
die aufgelöste Ordnung. ·
Die geschlossene und zerstreute Gefechtsart, das Fern- und Nahgefecht,
die Charakteristik der einzelnen Truppengattungen.
3) Die formelle Taktik der Infanterie, Kavallerie und Artillerie nach den
preußischen Reglements.
4) Den Einfluß des Terrains auf den Truppengebrauch im Allgemeinen
unter Anschluß an den Vortrag in der Terrainlehre.
5) Die Märsche nach ihrem Zwecke und ihrer Ausführung: Marschleistun-
en: Anordnung der Marschkolonnen; Unterbringung, Lagerung und
erpflegung der Truppen, Benutzung der Eisenbahnen.
6) Den Sicherheits= und Kundschaftsdienst, die Marschsicherung, der Vor-
postendienst, die selbstständigen Patrouillen und die Rekognoszirungen.
7) Aus der Gefechtslehre die allgemeinen Verhältnisse, die Offensive und
die Defensive, das Terrain, die Disposition zum Gefecht, der Gang der
Hefechte im Allgemeinen, eine Skißze der historischen Entwickelung der
aktik.
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