Metadata: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Anhalten über die Südwestgrenze der Mark Meißen, welche vom 
Gottleubabache über den Cottaer Spitzberg, den Ziegenrücken, den 
Sandberg, den Wilisch, die Hermsdorfer Höhe, den Lerchenberg, den 
Poisenwald bis zum Windberge reichte. 
Die Slaven waren nicht in das Waldgebiet eingedrungen. 
Hier war den Markgrafen, welche als Stellvertreter des deutschen 
Königs den Grenzbefehl führten, reiche Gelegenheit geboten, ihren 
Dienstmannen ausgedehnte Beneficien zu ertheilen, so daß, während 
sich der Wald lichtete und zahlreiche Ansiedler herbeigezogen wurden, 
gleichzeitig ein Vasallenstand sich ausbildete, der dem Markgrafen 
Lehnsfolge zu leisten hatte. 
Ueber den Gang der Besiedelung dieses Theiles des Gebirgs- 
abhanges läßt sich aus der Form der Ortsnamen nichts Näheres 
erkennen. Die Endung „dorf“ ist bei den deutschen Ortsnamen so 
allgemein, daß die wenigen Abweichungen von derselben keinen Rück- 
schluß auf die verschiedene Zeit der Ansiedelung gestatten. Aus der 
am unteren Ende des Waldgebietes zweimal vorkommenden Endung 
„walde“ (Friedrichswalde, Burkhardtswalde) kann man auch nicht 
folgern, daß die ersten Ansiedler an diesen Orten Thüringer gewesen 
sein möchten. Weiter aufwärts im Waldgebiete liegen Dippoldis- 
walde und Beerwalde, beide wahrscheinlich schon im 12. Jahrhundert 
gegründet, während die dem Gebirgskamme nahe liegenden Fürsten- 
walde und Peterswalde erst im 13. oder 14. Jahrhundert entstanden 
sein mögen. Fürstenau und Löwenhain sind sehr alt. Der Bergbau 
am Mückenberg bestand angeblich schon 1149. Die kahle Höhenkirche 
bei Reichstädt stammte aus dem 12. Jahrhundert, so daß man in der 
Hauptsache die Besiedelung des Gebirgsabhanges mit dem 13. Jahr- 
hundert als abgeschlossen ansehen kann, wenngleich die Bewohner noch 
sehr dünn über denselben verstreut waren. 
Die slavischen Urbewohner blieben in der Elbniederung sitzen. 
Die Markgrafen von Meißen beanspruchten sehr bald die Ober- 
hoheit über dieses gesammte Territorium; aber auch die Krone Böhmen 
machte Anspruch auf dasselbe, und die Burggrafen von Dohna 
wiederum, welche einen breiten Streifen Landes von der Müglitz bis 
zur Rothen Weißeritz besaßen, suchten jederzeit unabhängig zu werden. 
Von Markgraf Conrad von Meißen an bis zum Ezgerschen 
Vertrag war die Grenze mit Böhmen strittig. Anfang des 12. Jahr- 
hunderts ist Dohna urkundlich kaiserliches Lehen, denn Heinrich IV. 
setzte den Burggrafen (praefectus) Eckenbert ein; wenig Jahre 
darauf ist es böhmisches Lehen, und 1182 ist Burggraf Heinrich II. 
von Donyn Meißner Vasall. 1212 wird Dohna vom Kaiser der 
Krone Böhmen zugetheilt „dafern wir es von dem Markgrafen von
	        
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