Full text: Staatslexikon. Vierter Band: Patentrecht bis Staatsprüfungen. (4)

245 
its Land and People (Lond. 1909); Anuario 
estadistico (Liss., in jahrelangen Zwischenräumen) 
Zeitschrift Portugalia (Porto 1907 ff) u. Boletim 
der Geograph. Gesellschaft (1874 ff). — Staats- 
recht, Wirtschaft usw.: Tavares de Medeiros, 
Staatsrecht, in Handb. des öffentl. Rechts (1892); 
Mac Swiney de Mashanaglaß, Le P. et le Saint- 
Siège (3 Bde, Par. 1898/1904); da Costa u. de 
Castres, Le P. au point de vue agricole (Liss. 
1900); E. Ackermann, Le P. moderne (2 BRde, 
Rixheim 1907; über Bergbau); Ad. Loureiro, Os 
portos maritimos de P.e ilhas adjacentes (3 Bde, 
Liss. 1904/08); Dally Alves de Sa, Das Handels- 
recht, Wechselrecht, Seerecht u. Konkursrecht von 
P., übersetzt von H. Daehnhardt (1908); Trin- 
dade Coelho, Manual politico do cidadäo por- 
tuguez (Porto 21908; mit Angabe der portug. 
staatsrechtl. Literatur); C. C. de Biagioni, Le P.; 
apercus financiers, Gconom. et statistiques (Par. 
1910). — Außenbesitzungen: A. J. D. 
Biddle, Madeira, the Land of the Wine (2 Bde, 
Lond. 1901); Brown, Madeira and the Canary 
Islands (ebd. 71903); W. H. Koebel, Madeira old 
and new (ebd. 1909); A. Loureiro, Noticias sobre 
os archipelagos de Madeira, Acores, Cabo Verde 
e Canarias (Liss. 1898). — Colleccão de monu- 
mentos ineditos para aistoria das Conquistas dos 
Portuguezes en Africa, Asia e America (10 Bde, 
Liss. 1858/64); A. L. Mendes, India portugueza 
(2 BDde, ebd. 1886); Chagos, Os Portuguezes 
na Aftica, Asia, America e Oceania (7 Bde, ebd. 
1890); As colonias portuguezas no seculo XIX 
(ebd. 1890); J. de Andrade Correo, Estudos sobre 
as provincias ultramarinas (4 Bde, Lond. 1883 
bis 1887); F. Ch. Danvers, The Portuguese in 
India (2 Bde, ebd. 1894); A. Zimmermann, Die 
europ. Kolonien (1 1896); E. J. de Vasconcellos, 
As colonias portuguezas (Liss. 2 1903); A. de 
Almada Negreiros, Le Mozambique (Par. 1904); 
ders., L’'agriculture dans les colonies portugaises 
(ebd. 1905); derf., Les colonies portugaises (ebd. 
1907); ders., L'instruction dans les colonies por- 
tugaises (Brüssel 1909); R. C. F. Maughan, 
Portuguese East Africa (Lond. 1906); G. Me. C. 
Theal, History and Ethnography of Africa south 
of Sambesi I/II (ebd. 1907/09); H. de Brion, A 
India portugueza (Liss. 1908); W. A. Cadbury, 
Labour in Portug. West-Africa (Lond. 21910). 
Zeitschriften: Revista portugueza colonial e ma- 
ritima u. Portugal em Africa (seit 1874). 
II Knupfer, 2—4 u. 7 Lins, 5 u. 6 Glasschröder, 
rev. Lins.] 
Post und Telegraphie. lI. Begriff, 
geschichtliche Entwicklung. II. Die deutsche Post, 
Organisation, Wirkungskreis. III. Postrecht, 
Postgesetzgebung, Tarifwesen. IV. Deutsch-öster- 
reichischer Postverein; Weltpostverein. V. Tele- 
graphie und Fernsprechwesen.] 
I. Begriff, geschichtliche Entwicklung. 
Unter „Post“ im heutigen Sinn des Wortes ist 
eine Einrichtung zu verstehen, die zur regelmäßigen, 
jedermann gegen feste Gebühren zustehenden Be- 
förderung von Nachrichten, Paketen, Geld und 
Personen dient, entweder als Staatsanstalt oder 
doch unter Aufsicht des Staats. Das wesentlichste 
Merkmal des modernen Postwesens ist die un- 
  
Post usw. 
  
246 
bedingte Zugänglichkeit für jedermann. Die Posten 
früherer Zeiten hatten diese Eigenschaft nicht. 
1. Altertum. Der Urheber der ersten Staats- 
post war Cyrus, der König des Perserreichs. Er 
ersetzte die Fußboten und Läufer, denen vorher 
fast allgemein die Nachrichtenbeförderung oblag, 
durch berittene Eilboten. Vollkommener waren 
schon die Einrichtungen in den klassischen Ländern 
des Altertums, namentlich bei den Römern. Die 
Hemerodromen (Tagläufer) der Griechen legten 
große Entfernungen in kurzer Zeit zurück. Wir 
treffen schon internationale Welthandelsstraßen, 
selbstverständlich nicht in dem Umfang wie in dem 
neuen Weltreich der Römer. Aber auch beiletzteren 
war zur Zeit der Republik eine organisierte Staats- 
verkehrsanstalt noch nicht vorhanden. Es gab da- 
mals Privat= und Städteboten (tabellarü), öffent- 
liche Boten (tabellari# publici), Boten des Senats 
(cursores) und Boten zur Beförderung der Re- 
gierungsbefehle (veredarü). Diese Boteneinrich- 
tungen genügten nicht mehr, als das Reich sich 
weit ausdehnte. Es entstanden die Kurierritte mit 
Abwechslung von Station zu Station, und hier- 
aus entwickelte sich zur Zeit des Kaisers Augustus 
der cursus publicus. Er wird irrig als die 
römische „Staatspost“ bezeichnet. Die Benutzung 
stand aber nur dem Kaiser und den Staats- 
beamten zu; die Unterhaltung lag den Untertanen 
als Fronleistung ob; also ein vollständiges Gegen- 
bild der modernen Post. 
2. Mittelalter. Mit dem Untergang des 
Römerreichs verschwand auch die römische Staats- 
verkehrsanstalt. Zwar finden wir unter Karl d. Gr. 
und seinen Nachfolgern noch Einrichtungen, die 
stark an eine Fortsetzung des cursus publicus 
erinnern, aber sie entbehren der Regelmäßigkeit 
und Zuverlässigkeit. Die Bevölkerung griff zur 
Selbsthilfe, und so entstand das ausgedehnte 
Botenwesen, welches das ausgeprägte Merkmal 
der Posteinrichtungen des Mittelalters ist. Könige 
und Fürsten, Herzoge und Grafen, Bischöfe und 
Klöster, Städte, Universitäten und Zünftel Metzger): 
sie alle hatten ihre Boten und Botenanstalten. 
Besonders hervorzuheben sind die Verkehrseinrich- 
tungen des Deutschen Ordens und die Universi- 
tätsposten; letztere genossen sogar internationalen 
Schutz. 
3. Ausgang des Mittelalters. Im Mittel- 
alter hatte das Nachrichtenwesen sich in örtlich be- 
schränkten Grenzen gehalten. Die Entdeckungen, 
das Erstarken der Staatsgewalt, die Entfaltung 
größerer Macht forderten namentlich unter Maxi- 
milian und Karl V. andere Verkehrseinrichtungen. 
Hier beginnen die Anfänge der modernen Posten. 
Francesco de Tassis, genannt Torreani (daher 
später Thurn-Taxis), erhielt von Kaiser Maxi- 
milian 1516 die Erlaubnis, eine Beförderungs- 
anstalt nach Art der Kurierritte auf seine Kosten 
einzurichten zur unentgeltlichen Beförderung der 
kaiserlichen Briefe und mit dem Recht der Be- 
sorgung von Privatkorrespondenzen gegen Zahlung.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.