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Reedereien, die Hamburg-Amerika-Linie (Hapag)
in Hamburg und der Norddeutsche Lloyd in Bre-
men. Mit ihren regelmäßigen Schnell-, Post-
dampfer= usw. Linien umspannen sie den ganzen
Erdball und vermitteln den Verkehr fast zwischen
allen bedeutenderen Häfen. Über die Größe der
Riesenbetriebe geben die statistischen Angaben
interessante Aufschlüsse.
Es besaßen im Jahr 1910: Hapag 385 Fahr-
zeuge mit 979200 Brutto-Registertonnen von
einem Buchwert von 196 500 000 ; Lloyd 427
Fahrzeuge mit 750 000 Br.-R.-T. von einem Buch-
wert von 195 874 000 Alf.
Passagierbeförderung ufw. 1909: Ha-
pag 320 000 Personen und 5749 000 chm Güter;
Lloyd 521.000 Personen und 3 499 000 chm
Güter.
Durchlaufene Distanzen 1909: Die ge-
samte zurückgelegte Strecke betrug: Hapag
6 802 000 Seemeilen — 12598 000 km = dem
315fachen Umfang der Erde; Lloyd 6537000
Seemeilen — 12 107000 km = dem 303fachen
Erdumfang.
Es beschäftigen: Hapag twa 22700 Personen,
dazu etwa 5500 Passage= und Frachtagenten an
verschiedenen Orten; Lloyd etwa 22000 Per-
sonen, dazu Passage= und Frachtagenten.
Kohlen= und Proviantverbrauch: Hapag 1909:
Kohlen 1370 000 t = 22 Mill. M, Kartoffeln
10 143.000 Pfd, Mehl und Brot 6232 000 Pfd,
frisches Fleisch 5 978000 Pfd; Lloyd 1907: Koh-
len 1740 000 t = 33 Mill. M, Kartoffeln
18 899 000 Pfd, Mehl und Brot 9 529 000 Pfd
und frisches Fleisch 9 988 000 Pfd.
Von den in= und ausländischen bedeutendsten
Großreedereien stehen Hapag und Lloyd mit der
größten Anzahl von Seedampfern und mit der
höchsten Tonnenziffer an erster Stelle.
Dies zeigt folgende Zusammenstellung:
2 2 Brutto
. . Deus-IN
Zeit Reederei 26 ! gister
# btonnen
Anfang 1910 Hamburg-Amerika-Linie68 934 000
" . Norddeutscher Llond 134 679000
„ White Star Lne 30 461000
bBritish India Steam. Nav.
· o......... 111 452000
Ende 1909 Nippon DBusen Kaisha (Ja-
an).. .. . 79 307 000
„ 1908 Messageries Maritimes. 66 296 000
Anfang 1910 Union Castle Line 41 295000
. .,IRavigazioneGeneraleJtas
·iana....... 108290000
» »«Hausa(Dentschland)-..56272000
Ende 1908 Comp. Generale Trans-
aatlantigoe 70 269 000
Anfang 1910 Cunard Lien 21 234,000
In dieser Zusammenstellung sind auch die im
Bau befindlichen Schiffe enthalten. .
Neben der Hamburg-Amerika-Linie und dem
Norddeutschen Lloyd sind von den deutschen bedeu-
tendsten Reedereien noch anzuführen: die Woer-
mann-, die Levante= und die Ostafrika-Linie, die
Hamburg-Südamerikanische und die Deutsch-
Australische Dampfschiffahrtsgesellschaft, Kosmos,
Sloman ir., Argo, Hansa, Neptun, Laeisz usw.
Seeweg. Für die Entwicklung der Schiffahrt
sind die Beschaffenheit des Seewegs, d. h. der
Schiffahrt.
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Anschluß an die Hochstraßen des Weltmeers, und
die Verbindung mit dem Hinterland ausschlag-
gebend. Die Beschaffenheit und die Größe der
Küste und der Küstenentwicklung sind an sich nicht
von wesentlicher Bedeutung. Wichtig ist es nur,
daß das Hinterland gute Zufuhren bietet, daß es
wirtschaftlich auf das engste mit der Küste ver-
bunden ist und auch politisch eine feste Stütze bietet.
Die modernen Weltseestädte verdanken ihre Bedeu-
tung nicht allein der geographischen Lage. Fast
alle sind mehr oder minder künstliche Schöpfungen
der Hafenbautechnik. Erst mit der Entwicklung
dieser hat der Aufschwung eingesetzt. Hamburg,
Bremen, Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen
liefern den Beweis. Wenn auch von verschiedenen
dieser Städte mit Schwierigkeiten wegen der Zu-
wegung nach vorwärts und rückwärts und mit dem
Boden im Hafen gekämpft werden mußte, haben
sie doch alles überwunden und den Anschluß an
das Weltmeer und nach dem Binnenland gefunden.
Gestützt wurden sie durch das wirtschaftlich hoch-
entwickelte Hinterland mit starkem Eigenkonsum. —
Die wichtigsten Straßen des Weltmeers sind die
Linien, die den Atlantik durchqueren.
Häfen. Durch gute Häfen wird die Schiff-
fahrt wesentlich gefördert. Jetzt sind gute Häfen
eigentlich die Vorbedingung für die Entwicklung
der Schiffahrt. Früher gab es nur ganz wenige
Häfen, die für die heutigen Schiffe die erforder-
liche Wassertiefe hatten. Die fortschreitende Technik
in der Kunst des Wasser- und Tiefbau= sowie des
Baggerwesens hat eine dem Verkehr und dem Be-
dürfnis entsprechende Verbesserung, Vertiefung
und Erweiterung der Zuwegungen sowie der
Hafen-, Dock= und Betriebsanlagen ermöglicht.
Das kam besonders Deutschland mit seinen einst
schwer zugänglichen Küsten durch die Vertiefung
der Flüsse und Flußmündungen zunutze. So
haben Bremen mit einem Kostenaufwand von über
45 Mill. A7 die Unterweser von Bremen nach der
See hin vertieft und begradigt, Hamburg mit
großen Kosten das Fahrwasser der Unterelbe ver-
bessert. Nach der jetzigen Entwicklung des Handels
haben auch die Industrien, die mit dem Bezug
des Rohmaterials und mit der Versendung ihrer
Erzeugnisse auf den Seeweg angewiesen sind, ein
erhöhtes Interesse für Flächen in der Nähe der
Seehäfen. Deshalb muß für eine möglichst weite
Grundfläche gesorgt werden. Hamburg und Bre-
men haben selbst unter sehr schweren Opfern von
vielen Millionen durch Gebietserwerbungen ihre
Häfen ganz erheblich erweitert und sind in einer
noch bedeutenderen Erweiterung begriffen. Ham-
burg hat heute an nutzbarer Wasserfläche des
Hafens 554,8 ha. Nach Ausführung der vorge-
steckten Pläne wird es etwa 757 ha besitzen. Die
Gesamtkosten der Erweiterungen in Hamburg sind
auf rund 200 Mill. M veranschlagt. Daneben
hat Hamburg zur Erleichterung des Hafenverkehrs
unter der Norder-Elbe einen Doppeltunnel in einer
Kostenhöhe von etwa 11,5 Mill. A herstellen