Full text: Staatslexikon. Fünfter Band: Staatsrat bis Zweikampf. (5)

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Austritt aus dem württemb. Staatsdienst (1845) 
blieb Mohl Mithrsg. bis zu seinem Tod (1875); 
neben die Tübinger Professoren treten später als 
Mithrsg. K. H. Rau (1853/69), G. Hanssen (1853 
bis 1894), Helferich (1860/91), Roscher (1866/94) 
usw. In den Jahren 1875/1900 lag die Haupt- 
redaktion in den Händen Schäffles, 1901 trat neben 
ihn Karl Bücher, der seit 1904 der Haupthrsg. ist. 
Bis 1910 erschienen 66 Bde (jährlich 1 Bd zu je 
4 Hftn); von 1911 ab zählt eine „Neue Folge“ 
(H. Lauppsche Buchhandlung, Tübingen). 
Die „Jahrbücher für Nationalökonomie u. Sta- 
tistik“, seit 1863 (Verlag Gustav Fischer, Jena), 
begründet von Bruno Hildebrand (Prof. in Jena), 
seit 1870 Mithrsg. J. Conrad (Prof. in Halle); 
1878 begann die II. Folge, deren Hrsg. Conrad 
allein ist; 1891 begann die III. Folge, welche Con- 
rad herausgibt in Gemeinschaft mit L. Elster (bis 
1897), E. Loening u. W. Lexis; seit 1905 ist ferner 
Mithrsg. H. Waentig. Die Jahrbücher sind von 
Anfang an als Monatshefte erschienen. Aufgabe der 
Jahrbücher ist, „auf dem Gebiet der Nationalöko- 
nomie u. Statistik die Fortschritte wissenschaftlicher 
Erkenntnis in steter Folge zu begleiten u. zu för- 
dern u. zugleich alle großen volkswirtschaftlichen Be- 
wegungen u. Neugestaltungen, die sich im euro- 
päischen Völkerleben vollziehen, in ihrem historischen 
Zusammenhang u. ihrer wissenschaftlichen Berech- 
tigung zu prüfen“. Die Nationalökonom. Gesetz- 
gebung wird von Anfang an als besondere Rubrik 
geführt. Eine „Volkswirtschaftliche Chronik“ (äähr- 
lich 1 Bd) erscheint seit 1898 (1904 u. 1907 wesent- 
lich erweitert). 
„Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung u. 
Volkswirtschaft im Deutschen Reich“, auch kurz 
„Schmollers Jahrbuch“ genannt (erscheint in 4 
Hftn, Verlag: Duncker u. Humblot, Leipzig), ge- 
gründet 1871 als „Jahrbuch für Gesetzgebung, 
Verwaltung u. Rechtspflege des Deutschen Reichs“ 
von Franz v. Holtzendorff; seit 1877 unter dem 
jetzigen Titel hrsg. von F. v. Holtzendorff u. L. 
Brentano; seit 1881 ist der Hrsg. Gustav Schmol- 
ler. Vgl. den Schmollerschen Aufsatz: Über Zweck 
u. Ziele des Jahrbuchs in Bd V (1881) 1 f. 
„Zeitschrift für Volkswirtschaft, Sozialpolitik u. 
Verwaltung.“ Organ der Gesellschaft österreich. 
Volkswirte. Hrsg. von Eugen v. Böhm-Bawerk, 
Eugen v. Philippovich, Ernst v. Plener, Friedrich 
Frhr v. Wieser. Red.-Sekretär: Dr Walter Schiff, 
gegründet 1892. (Verlag: Braumüller, Wien.) 
„Archiv für Sozialwissenschaft u. Sozialpolitik", 
hrsg. von Edgar Jaffé (Prof. in Heidelberg) in 
Verbindung mit Werner Sombart u. Max Weber; 
die Zeitschrift erscheint seit 1904 als Neue Folge 
des 1888 von dem sozialistischen Schriftsteller Hein- 
rich Braun gegründeten „Archiv für soziale Gesetz- 
gebung u. Statistik“; alle 3 Monate ein Heft, drei 
Hefte ein Band (Mohr, Tübingen). 
„Zeitschrift für Sozialwissenschaft“, 1898 ins 
Leben gerufen von Julius Wolf, dem Begründer 
des „ethischen Individualismus“ u. Gegner des 
Kathedersozialismus (Verein für Sozialpolitik); 
seit 1910 wird die Zeitschrift in „Neuer Folge“ 
hrsg. von Ludwig Pohle (Prof. an der Frankfurter 
Akademie) mit Unterstützung der Gesellschaft für 
wirtschaftl. Ausbildung, seit 1910 bringt die Zeit- 
schrift monatliche Übersichten über die allg. Wirt- 
schaftslage; jährlich 1 Bd zu 12 Hftn (Leipzig, 
Deichert Nachf.). 
Staatswissenschaften. 
  
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„Soziale Kultur“, 1905 hervorgegangen aus 
einer Verschmelzung der Zeitschriften Arbeiterwohl 
(gegründet 1881 als Organ des gleichnamigen 
Verbands kath. Industrieller u. Arbeiterfreunde, 
Redakteur Prof. Hitze), u. der Christlich-sozialen 
Blätter (gegründet 1868), hrsg. von Prof. Hitze u. 
W. Hohn (Direktor des Volksvereins für das kath. 
Deutschland); erscheint monatlich, jährlich 2 Bde 
(M.-Gladbach, Volksverein). 
„Soziale Revue“, gegründet 1901 u. bis 1905 
hrsg. von Jos. Burg (damals Chefredakteur der 
„Essener Volksztg.“, seit 1906 Pfarrer in Neudorf 
bei Straßburg); seit 1906 ist Hrsg. A. Retzbach 
(Domkustos in Freiburg i. Br.); Vierteljahrs- 
schrift, jährlich 1 Bd (Essen, Fredebeul u. Koenen). 
„Jahrbuch des öffentl. Rechts der Gegenwart", 
seit 1907, Hersg.: Laband, Jellinek (gest. 1911) u. 
Piloty, gliedert sich in zwei Abteilungen; die erste 
enthält Abhandlungen über wichtige Gegenstände, 
die im Vordergrund des wissenschaftlichen Inter- 
esses stehen, die zweite bringt Berichte über die Ge- 
setzgebung des letzten Jahrs in den deutschen Staa- 
ten u. im Ausland (Mohr, Tübingen). 
„Jahrbuch des Verwaltungsrechts“, unter Ein- 
schluß des Staatsverfassungs-, Staatskirchen= u. 
Völkerrechts (seit 1906), Hrsg.: Prof. Stier-Somlo 
(Bonn); das Jahrbuch zerfällt in 2 Tle, die 1. Hälfte 
behandelt die Literatur des betr. Jahrs, die 2. Hälfte 
die Rechtsprechung u. Gesetzgebung des betr. Jahrs 
(Franz Vahlen, Berlin). - 
„Annalen des Deutschen Reichs für Gesetzgebung, 
Verwaltung u. Volkswirtschaft. Rechts= u. staats- 
wissenschaftl. Zeitschrift u. Materialiensammlung“, 
begründet 1868 als „Staatshandbuch für Gesetz- 
gebung usw.“, Titel mehrfach geändert, zuletzt 
1901; Hrsg.: 1868/80 Georg Hirth, 1881/1900 
G. Hirth u. M. v. Seydel, seit 1901 K. Th. v. Ehe- 
berg (Erlangen) u. A. Dyroff (München). 
„Archiv für öffentliches Recht“, Hrsg.: die Pro- 
fessoren Georg Jellinek, Paul Laband, Otto Mayer 
u. Robert Piloty, gegründet 1886, jährlich 4 Hfte 
bzw. 1 Bd (Tübingen, Mohr). 
„Zeitschrift für Völkerrecht u. Bundesstaatsrecht“ 
(seit 1906), Hrsg.: Prof. Jos. Kohler, Red.: As- 
sessor Possener; jährlich 1 Bd bzw. 6 Hfte (Kern, 
Breslau). 
„Verwaltungsarchiv“, Zeitschrift für Verwal- 
tungsrecht u. Verwaltungsgerichtsbarkeit, gegründet 
1892, Hrsg.: Senatspräs. M. Schultzenstein u. Geh. 
Ober-Reg.-Rat A. Keil; jährlich 6 Hfte bzw. 
1 Bd (Karl Heymann, Berlin). 
„Zeitschrift für internationales Privat= u. öffent- 
liches Recht“ (Verlag Duncker u. Humblot, Leip- 
zig); erscheint unter diesem Titel seit 1902, gegr. 
1891 als „Zeitschrift für internationales Privat-- 
u. Strafrecht mit. bes. Berücksichtigung der Rechts- 
hilfe". Gründer u. erster Hrsg. war Ferdinand 
Böhnm, seit 1896 in Verbindung mit Theodor Nie- 
meyer (Univ.-Prof. in Kiel), der seit 1902 alleini- 
ger Hrsg. ist. 
„Zeitschrift für vergleichende Rechtswissenschaft" 
seit 1888), hrsg. von den Professoren F. Bern- 
höft (Rostock), G. Cohn (Zürich), Jof. Kohler 
(Berlin); jährl. 3 Hfte bzw. 1 Bd (Enke, Stutt- 
gart). 
„Blätter für vergleichende Rechtswissenschaft u. 
Volkswirtschaftslehre“ (seit 1905), Organ der in- 
ternationalen Vereinigung für vergleich. Rechts- 
wissenschaft u. Volkswirtschaftslehre in Berlin 
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