b) der Forderung der Zentralmächte und anderer europäischer
Staaten nach vermehrter wirtschaftlicher Betätigung in un-
erschlossenen Ländern.
Zu a) Der Verzicht auf Eroberung sollte nicht bloß Rück-
kehr zum Status duo mit allem seinem Widersinn bedeuten.
Soweit als möglich sollte das Nationalitätsprinzip in Polen,
Elsaß-Hothringen, im Trentino, den südslawischen Distrikten und
anderswo befriedigt werden. Volksabstimmung, selbst unter
neutraler Iberwachung, wird nicht immer durchführbar sein.
In manchen Fällen ist Autonomie innerhalb eines größeren
Staates wahrscheinlich besser als Anabhängigkeit vom Stand-
punkt der betreffenden Nation wie des europäischen Friedens.
Zu b) Dem deutschen Anternehmergeist sollten in der asiati-
schen Türkei besondere wirtschaftliche Erleichterungen gewährt
werden. Die armenischen Provinzen könnten unter russische
Suzeränität gestellt werden.
3. Weitgehendste Anwendung des Drinzips der „Offenen Tür“ in
allen außereuropäischen Gebieten — Freihäfen am Adriatischen und
Agsischen Meer, vielleicht an der Nord- und Ostsee, könnten erwogen
werden.
4. Von beiden Seiten Annahme wirksamer Garantien gegen künftige
Kriege zu Land oder zur See durch Errichtung einer dauernden Instanz
für die friedliche Regelung aller internationalen Streitfälle. Solch ein
System würde ARüstungsbeschränkungen einschließen.
Dieser Hunkt übersteigt an Bedeutung alle anderen. Sir E. Grey
habe am 26. August 1915 brieflich diesen Gedanken ausgedrückt,
andererseiks auch Ballin, ein persönlicher Freund des Kaisers, die
Vermeidung künftiger Kriege und des Rüstungswettkampfes als
die größte Aufgabe des Staatsmannes bezeichnet.
5. Einer Konferenz von Kriegführenden und Neutralen oder stän-
digen Kommissionen soll nach Einigung der Kriegführenden auf dieser
Basis die Ausarbeitung der Statuten einer Friedensliga übertragen
werden.
Diese Vorschläge beruhten, sagt die Erläuterung, auf dem
Glauben, daß die Alliierten einen Frieden erstrebten, der die ge-
rechten Forderungen aller Völker befriedigte und nicht Groll und
Bitternis, die zur Vorbereitung künftiger Kriege führen müßten,
binterließe.
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