in sehr temperamentvollen Worten Ausdruck, ohne mich indes dabei auf
ihn zu berufen. Meine Ausführungen gipfelten in der Forderung des Ab-
bruchs der Verhandlungen und Fortsetzung des Kampfes. Ein Weiter-
verhandeln müsse letzten Endes unrettbar zum „Sturze der Monarchie
und zur Wehrlosmachung des deutschen Volkes“ führen. Ein bei dieser
Besprechung anwesender Vertreter des Kriegspresseamtes hat unmittelbar
darauf hierüber an die Oberste Heeresleitung berichtet, und zwar anscheinend
in mißverständlichem Sinne, indem er meine Ausführungen als eine amt-
liche Kundgebung des Kabinetts zum Abbruch der Verhandlungen und
Fortsetzung des Kampfes bezeichnete. Der Generalfeldmarschall und der
General Ludendorff glaubten daher mit ihrem vielumstrittenen Armee-
befehle, in dem sie die Armee zum „Widerstand mit äußersten Kräften-
aufriefen, mit der Regierung einig zu gehen
,Baldnach der Ankunft des Generalfeldmarschalls und des Generals Luden-
dorff in Berlin am Nachmittag des 25. Oktober hielt ich im Generalstabs-
gebäude in Anwesenheit des Admirals Scheer und des Generals v. Winter-
feldt Vortrag über die Lage. Das Kabinett habe zur Stunde noch keine
endgültige Entscheidung bezüglich der Beantwortung der Wilson-Note
getroffen. Es habe aber den Anschein, daß die Stimmen zum Weiter-
verhandeln mit Wilson im Kabinett sich mehrten. Ich wies demgegenüber
auf die Notwendigkeit einer schnellen Entscheidung im Sinne des Abbruchs
der Verhandlungen erneut hin. Falls bei der für den Abend in Aussicht
genommenen Besprechung mit dem Vizekanzler v. Payer eine Entschei-
dung in diesem Sinne nicht erfolge, sei es notwendig, daß der Generalfeld-
marschall und General Ludendorff um ihre Entlassung bäten, um hierdurch
den Kaiser zu einer schnellen und bestimmten Stellungnahme zu veranlassen,
denn Eile sei geboten. Die ungeheure Gefahr der aufs äußerste gespannten
Lage sei durch Roskes Außerung über die Notwendigkeit der Abdankung
des Kaisers zur Erhaltung eines guten Friedens bligartig beleuchtet.
Im Anschluß an meine Ausführungen hielt General Ludendorff dem
Generalfeldmarschall Vortrag, wobei er sich im gleichen Sinne äußerte.
Er sei fest entschlossen, falls das Kabinett mit Wilson weiter verhandeln
wolle, den Kaiser um seine Entlassung zu bitten. Der Generalfeldmarschall
behielt sich seine Entscheidung vor. Als die nächtliche Aussprache mit dem
Bizekanzler v. Payer ergebnislos verlief, äußerte General Ludendorff
beim Hinausgehen zu mir, er werde morgen seine Entlassung erbitten.
Zur gleichen Stunde hatte sich indes der Kaiser auf Antrag des Reichs-
kanzlers bereits entschlossen, den General Ludendorff zu entlassen
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