Leitwort.
Königs Geburtstag im Sturmgebraus des Weltkrieges! Über
800 Jahre steht der Thron der Wettiner in unsern Landen, uner-
schütterlich gegründet auf die alte Sachsentreue, die sich heute draußen
im Schlachtendonner in strahlenden Heldentaten und drinnen im
Lande in einem Opfermute sondergleichen ein dauerndes Ehrenmal
für alle Zeiten und Geschlechter errichtet. Nie ist wohl eines Sachsen-
königs Geburtstag in eine Zeit gefallen, die so wie die heutige Ver-
gangenheit und Gegenwart zusammenschweißt zu stolzem Erinnern
und tatkräftigstem Handeln, die so wie diese mit eherner Gewalt an
aller Herzen pocht und allen Lebensmächten und Kraftquellen deut-
scher Art und Größe: dem Gottvertrauen, der Vaterlands-
liebe und der Königstreue, eine wundersame Auferstehung und
Belebung schenkt. Die in Trübsal und Freude einer tausendjährigen
Geschichte immer wieder erwiesene geschichtliche Wahrheit stcht heute
leuchtender denn je vor unscrer Seele: daß deutsches Glück und deut-
sche Zukunft tief begründet liegt in der Einheit der deutschen
Stämme mit ihren angestammten Fürsten, in diesem urgermanischen,
anderen Nationen fremden und von ihnen nie ganz verstandenen
gegenseitigen Treueverhältnis zwischen Fürst und Volk, wie es
schon im Nibelungenliede an der Wiege unseres Volkstums erklang.
In diesem Sinne wollen wir heute unseres Königs gedenken.
Keine Zeit ist geeigneter dazu als die jetzige. Mögen diese anspruchs--
losen Zeilen zugleich ein schlichter Dankes- und Heimatsgruß sein an
unsere Helden draußen auf dem Ehrenfelde deutscher Kraft und deut-
scher Treue, an die Männer, die des Baterlandes Freiheit vertei-
digen, die ihr heiliges Gottvertrauen, ihre Baterlandsliebe und ihre
Königstreue in unsterblichen Taten mit ihrem Blute besiegeln und
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