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„Das Gesundheitswesen im Weltkriege“
bildet den dritten Abschnitt. Diese Blätter geben nicht nur
ein anschauliches Bild vom Leben und Treiben draußen an
der Front, von den sanitären Einrichtungen des Heeres
im Operations-, Etappen= und Heimatgebiete, der Leser wird
auch davon überzeugt, daß unsere Kommandostellen un-
ausgesetzt um das leibliche und geistige Wohl der Mann-
schaften bemüht waren. Vor allen Dingen aber geben die
Schilderungen davon Zeugnis, daß uns gegen die schweren
Wunden, die der Krieg geschlagen hat, in der medizinischen
und in der technischen Wissenschaft und in der organi-
satorischen Arbeit starke Helfer geworden sind. Die Für-
sorge für die Kriegsverletzten zeigt uns den geistigen und
moralischen Fortschritt gegen frühere Zeiten.
Der vierte Abschnitt behandelt: „Der Sieg der
Technik im Weltkriege“. Wohl niemals ist von der
kultivierten Menschheit in kurzem Zeitraume mehr erdacht,
erfunden, konstruiert und geschaffen worden, als im Laufe
des Milliarden verschlingenden Weltkrieges. Dieser hat nicht
nur die Heere der Völker mobil gemacht, sondern auch die
Geister der Technik an und hinter der Front zum edlen
Wettstreit mit den feindlichen Mächten geweckt. Das
Wissenswerteste über Unterseeboote, Minen, Luftschiffe,
Fesselballone, Leuchtraketen und -geschosse, Handgranaten,
Maschinengewehre, Telegraphie, Photographie, Flugmaschi-
nen, Eisenbahnen, Kraftfahrzeuge wird dem Leser geboten.
„Möge die Zukunft beweisen, daß das deutsche Volk be-
rufen ist, auch in der Technik die Führung zu behalten
auf dem Lande, auf dem Wasser, unter Wasser und in
der Luft“ auch nach der Zerschmetterung!
Den ersten Teil des zweiten Bandes bildet die „Ge-
schichte der Sachsen im Weltkriege“. Die Dar-
stellung dieser eigentlichen Kriegsgeschichte gründet sich auf
die Kriegstagebücher und Gefechtsberichte der beteiligten
Truppenteile und gibt nur das wieder, was zweifelsfrei auf
Grund der Feldakten feststeht. Es sind zunächst die Kriegs-
jahre 1914 und lols behandelt. Wohlauggerüstet mit über-
sichtlichen Karten, Plänen und Bildern der wichtigsten
Kampfgegenden wird der Leser von Front zu Front geführt:
Westen und Osten; Überblicke und Rückblicke über die
Kampfhandlungen und Erfolge rahmen die Tätigkeiten der
einzelnen Truppenverbände und Truppenteile ein, und in
den Anlagen werden die Kriegogliederungen, die Verluste
und die Nachweisungen über sächsische Formationen dar-
geboten.
Der zweite Teil des zweiten Bandes behandelt: „Aus
der Tätigkeit des Königlich Sächsischen Kriegs-
ministeriums während des Weltkrieges“, „Die
sächsischen Intendanturen im Heimatsgebiet“,
„Die wirtschaftlichen Aufgaben des stellvertre-
tenden Generalkommandos des XlX. (2. S.)
Armeekorpo“", „Die religiöse Versorgung der
sächsischen Truppen“, „Die Feldpost im Kriege“,
„Die Vorbereitung auf den Heeresdienst und
die Ertüchtigung der Jugend“ und schließlich:
„Neue Berufe und Lehrwerkstätten für Kriegs=
beschädigte“.
Der dritte Band bringt zunächst in seinem ersten Teile
die Fortsetzung und den Schluß des Kapitels: „Die Ge-
schichte der Sachsen im Weltkriege“ und umfaßt
die Kriegsjahre 1916 bis 1918. Hier sind die Divisionen
die Träger der Geschichte, und nach diesem Grundsatze ist
der Stoff geordnet. Auch hier erleichtert das beigefügte
Karten= und Skizzenmaterial die Ubersicht und das Ver-
ständnis beim Lesen der Heldentaten unseres einstigen,
stolzen, schönen und heimatschützenden Heeres.
Der zweite Teil des dritten Bandes führt den Leser
zurtck in vergangene Jahrhunderte. „DOie Sachsen
in früheren Kriegen“ vom 1o. Jahrhundert bis zum
Jahre 1740 und von da bis 1871 sind die eigentlichen
Vorkapitel des Weltenkriegs-Abschnittes. Daß sie nicht an
der Spitze des ganzen Gedenkbuches stehen, hängt mit dem
Erscheinen des ersten Bandes noch während des Krieges
zusammen. Damals schlugen die Wogen der Begeisterung,
aufgewühlt von den beispiellosen Erfolgen unseres Heeres,
unserer Truppen, über die „Historie“ hinweg. Aber sie ist
nicht vergessen worden und nicht vergessen die Männer,
die Sachsen zu Ruhm und Ehre geführt haben in früheren
Kriegen, nicht zuletzt König Albert, der Sieger von
Beaumont.
Die weiteren Abschnitte des zweiten Teiles vom dritten
Bande sind: „Sachsen voran auf dem Wege der
Kriegerheimstätten“, „Kriegsbeschädigten-
fürsorge“, „Aus dem Leben der Kriegsgefange-
nen in Sachsen“, „Das Geistesleben Sachsens
im Kriege“, „Die Volkswirtschaft Sachsens im
Kriege“ und schließlich: „Die Umwälzung in
Sachsen nach dem Kriege“.
Trotz aller Schwierigkeiten, Mühen und Opfer ist
„Sachsen in großer Zeit“ begonnen, weitergeführt
und beendet worden. Das war nur möglich unter bamerad-
schaftlichstem Zusammenwirken aller beteiligten Kräfte. Mit
Liebe ist Stoff und Bild behandelt und ausgewählt worden,
die buchdruckerische Leistung kann wohl aufrich“ä.)-
erkannt werden. Allen denen, die ihre Kräfte, ihre Beihilfe
und Unterstützung dem Gedenkwerk zur Verfügung gestellt
haben, sei aufrichtigst gedankt.
So möge denn das Volksbuch hinausgehen ins Sachsen-
land und über die weiß-grünen Grenzpfähle ins deutsche
Vaterland und gute Kameraden finden!
Wachwitz Hottenroth'
Oberst a. D.