Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

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Die 192. Infanteriedivision 
1. Vorgeschichte 
Im Juni lols wurde auf Anordnung der Obersten 
Heeresleitung das Infanterieregiment 192 aus Teilen des 
XII. Armeekorps, damals zur siebenten Armee im Laon- 
abschnit: gehörend, sowie aus Teilen des preußischen Land- 
sturm-Infanteriebataillons Geldern gebildet. Die Aufstel- 
lung des Regiments erfolgte mit Ausnahme der Maschinen= 
gewehrformationen, welche bei der 1. Ersatz-Maschinen- 
gewehrkompagnie XII. Armeekorps in Dreoden formiert 
wurden, hinter der Front des XII. Armeekorps in der Ge- 
gend von Avaur und Sissonne. Das neue Regiment übte 
zunächst bei Sissonne und wurde hier vom König von 
Sachsen besichtigt. Später, im Loioreabschnitt nordwest- 
  
  
   
   
  
terieregiments 193, welches zunächst noch beim Xll. Re- 
servekorps verblieb, in die Gegend von Vouziers zurück- 
gezogen. Während das Infanterieregiment 193 noch weiter 
dem XII. Reservekorps unterstellt blieb, kehrte der übrige 
Teil der Brigade noch einmal in den Loivreabschnitt zurück. 
Vom 28. Oktober bis 23. Dezember war die gesamte 
verstärkte 192. Infanteriebrigade in der Gegend von Was- 
signy, nördlich Rethel, zur Verfügung der Obersten Heeres- 
leitung zu Ausbildungszwecken zurückgezogen. In der Zeit 
vom 28. Oezember 1915 bis 31. Januar lolb finden wir 
die Brigade im Abschnitt des XII. Armeekorps. Hier wurde 
sie eingesetzt, um dem XII. Armeekorps zu ermöglichen, 
einzelne Teile zur Ausbildung zurückzuziehen. 
   
     
    
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Skizze 90. Die 102. Iufanteriedivision zwischen Maas und Somme Juni 1915 bis Juni 1916. 
lich Reims eingesetzt, verblieb es im Verbande der ver- 
stärkten 47. Landwehrbrigade, Dioision Müller, bis Sep- 
tember 1915. 
Während dieser Zeit wurde das Infanterleregiment 19 
mit dem Infanterieregiment 192 zur 192. Brigade vereint. 
Deren Stab trat am 4. August in Drezden zusammen. 
Kommandeur der Brigade wurde Generalmajor von Kotsch. 
Das Infanterieregiment 103 war aus Teilen des VII. Re- 
servekorps hervorgegangen. Es wurde nach Laon zur Bil- 
dung der Brigade herangezogen. Hier traf am 16. August 
auch der Brigadestab ein. Außerdem wurden der Brigade 
zugeteilt: die leichte Feldhaubitzenabteilung 192, die Feld- 
pionierkompagnie 102, der Scheinwerferzug 192 und der 
Fernsprechdoppelzug 10o92. » 
Am 26. August traf noch das bayerische Infanterieregi- 
ment 25 in Stärbe von zwei Bataillonen und vier Ma- 
schinengewehrzügen bei der Brigade ein. 
Die so gebildete verstärkte 192. Infanteriebrigade blie, 
zur Verfügung der Obersten Heeresleitung stehend, zu- 
nächst als Armeereserve hinter der siebenten Armee in der 
Gegend von Laon; nur die Infanterieregimenter 192 und 
193 behielten ihre Stellungen in der vorderen Linie der 
XIV. bzw. VII. Reservekorps. Die übrigen Teile konten 
an ihrer Ausbildung weiter arbeiten. 
Am 25. und 26. September wurde die verstärkt: 192. 
Infanteriebrigade zur dritten Armee abbefördert, wo sie an 
der Herbstschlacht in der Chumpagne tatkräftigen Anceil 
nahm, und zwar Infanterieregiment 103 beim Xll. Reserve- 
korps, die übrigen Teile erst beim Korps Wichura, dann 
beim X. Armeekorps. Von Mitte Oktober an wurde die ver- 
stärkte 102. Infanteriebrigade mit Ausnahme des Infan- 
Während des Monats Februar und der ersten Hälfte 
März 1016 war der verstärkten 192. Infanteriebrigade 
wieder Gelegenheit gegeben, hinter der siebenten Armee in 
der Gegend von Montcornet an ihrer Ausbildung zu ar- 
beiten. 
Von hier aus gelangte die Brigade mit der Bahn zur 
fünften Armee, wo sie unter dem Befehl des VI. Reserve- 
korps ruhmreichen Anteil an den Kämpfen vor Verdun 
nahm. Vor allem war es dem Sachsenregiment vergönnt, 
bei dem Sturm auf Haucourt und Malancourt blutige 
Lorbeeren zu pflücken. 
Vom 15. April ab erhielt die verstäröte 192. Infanterie- 
brigade in den im Walde von Avocourt eroberten Stellungen 
unter dem Befehl des VI. Reservekorps einen eigenen Ab- 
schnitt zugewiesen, am 13. Mui trat sie hier unter den Be- 
fehl der 2. württembergischen Landwehrdivision, die wie- 
derum unmittelbar der Angriffsgruppe West des Generals 
von Gallwitz unterstand. 
2. In der Stellung im Walde von Malancourt 
vom 11. Mai bis 25. August 1916 
Auf Grund einer Verfügung des Chefs des General= 
stabes des Feldheeres vom 27. Mai lolb und gemäß einer 
sächsischen Kriegoministerialverordnung vom 6. Juni wurde 
aus der verstärkten 102. Infanteriebrigade unter Ausstat- 
tung mit Kolonnen und Trains die 192. Infanteriedivision 
sormiert. Das stellvertretende Generalkommando XII. Ar- 
meekorpo hatte den dazu gehörigen Divisionsstab, den Staffel- 
stab 189 und ein halbes Pferdedepot aufzustellen. Am 
11. Juni traf der neuernannte Kommandeur der Didvision,
	        
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