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Die 192. Infanteriedivision
1. Vorgeschichte
Im Juni lols wurde auf Anordnung der Obersten
Heeresleitung das Infanterieregiment 192 aus Teilen des
XII. Armeekorps, damals zur siebenten Armee im Laon-
abschnit: gehörend, sowie aus Teilen des preußischen Land-
sturm-Infanteriebataillons Geldern gebildet. Die Aufstel-
lung des Regiments erfolgte mit Ausnahme der Maschinen=
gewehrformationen, welche bei der 1. Ersatz-Maschinen-
gewehrkompagnie XII. Armeekorps in Dreoden formiert
wurden, hinter der Front des XII. Armeekorps in der Ge-
gend von Avaur und Sissonne. Das neue Regiment übte
zunächst bei Sissonne und wurde hier vom König von
Sachsen besichtigt. Später, im Loioreabschnitt nordwest-
terieregiments 193, welches zunächst noch beim Xll. Re-
servekorps verblieb, in die Gegend von Vouziers zurück-
gezogen. Während das Infanterieregiment 193 noch weiter
dem XII. Reservekorps unterstellt blieb, kehrte der übrige
Teil der Brigade noch einmal in den Loivreabschnitt zurück.
Vom 28. Oktober bis 23. Dezember war die gesamte
verstärkte 192. Infanteriebrigade in der Gegend von Was-
signy, nördlich Rethel, zur Verfügung der Obersten Heeres-
leitung zu Ausbildungszwecken zurückgezogen. In der Zeit
vom 28. Oezember 1915 bis 31. Januar lolb finden wir
die Brigade im Abschnitt des XII. Armeekorps. Hier wurde
sie eingesetzt, um dem XII. Armeekorps zu ermöglichen,
einzelne Teile zur Ausbildung zurückzuziehen.
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Skizze 90. Die 102. Iufanteriedivision zwischen Maas und Somme Juni 1915 bis Juni 1916.
lich Reims eingesetzt, verblieb es im Verbande der ver-
stärkten 47. Landwehrbrigade, Dioision Müller, bis Sep-
tember 1915.
Während dieser Zeit wurde das Infanterleregiment 19
mit dem Infanterieregiment 192 zur 192. Brigade vereint.
Deren Stab trat am 4. August in Drezden zusammen.
Kommandeur der Brigade wurde Generalmajor von Kotsch.
Das Infanterieregiment 103 war aus Teilen des VII. Re-
servekorps hervorgegangen. Es wurde nach Laon zur Bil-
dung der Brigade herangezogen. Hier traf am 16. August
auch der Brigadestab ein. Außerdem wurden der Brigade
zugeteilt: die leichte Feldhaubitzenabteilung 192, die Feld-
pionierkompagnie 102, der Scheinwerferzug 192 und der
Fernsprechdoppelzug 10o92. »
Am 26. August traf noch das bayerische Infanterieregi-
ment 25 in Stärbe von zwei Bataillonen und vier Ma-
schinengewehrzügen bei der Brigade ein.
Die so gebildete verstärkte 192. Infanteriebrigade blie,
zur Verfügung der Obersten Heeresleitung stehend, zu-
nächst als Armeereserve hinter der siebenten Armee in der
Gegend von Laon; nur die Infanterieregimenter 192 und
193 behielten ihre Stellungen in der vorderen Linie der
XIV. bzw. VII. Reservekorps. Die übrigen Teile konten
an ihrer Ausbildung weiter arbeiten.
Am 25. und 26. September wurde die verstärkt: 192.
Infanteriebrigade zur dritten Armee abbefördert, wo sie an
der Herbstschlacht in der Chumpagne tatkräftigen Anceil
nahm, und zwar Infanterieregiment 103 beim Xll. Reserve-
korps, die übrigen Teile erst beim Korps Wichura, dann
beim X. Armeekorps. Von Mitte Oktober an wurde die ver-
stärkte 102. Infanteriebrigade mit Ausnahme des Infan-
Während des Monats Februar und der ersten Hälfte
März 1016 war der verstärkten 192. Infanteriebrigade
wieder Gelegenheit gegeben, hinter der siebenten Armee in
der Gegend von Montcornet an ihrer Ausbildung zu ar-
beiten.
Von hier aus gelangte die Brigade mit der Bahn zur
fünften Armee, wo sie unter dem Befehl des VI. Reserve-
korps ruhmreichen Anteil an den Kämpfen vor Verdun
nahm. Vor allem war es dem Sachsenregiment vergönnt,
bei dem Sturm auf Haucourt und Malancourt blutige
Lorbeeren zu pflücken.
Vom 15. April ab erhielt die verstäröte 192. Infanterie-
brigade in den im Walde von Avocourt eroberten Stellungen
unter dem Befehl des VI. Reservekorps einen eigenen Ab-
schnitt zugewiesen, am 13. Mui trat sie hier unter den Be-
fehl der 2. württembergischen Landwehrdivision, die wie-
derum unmittelbar der Angriffsgruppe West des Generals
von Gallwitz unterstand.
2. In der Stellung im Walde von Malancourt
vom 11. Mai bis 25. August 1916
Auf Grund einer Verfügung des Chefs des General=
stabes des Feldheeres vom 27. Mai lolb und gemäß einer
sächsischen Kriegoministerialverordnung vom 6. Juni wurde
aus der verstärkten 102. Infanteriebrigade unter Ausstat-
tung mit Kolonnen und Trains die 192. Infanteriedivision
sormiert. Das stellvertretende Generalkommando XII. Ar-
meekorpo hatte den dazu gehörigen Divisionsstab, den Staffel-
stab 189 und ein halbes Pferdedepot aufzustellen. Am
11. Juni traf der neuernannte Kommandeur der Didvision,