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unter 21 Offiziere, und 222 Amerikaner, darunter 40 Offi-
ziere, mit zurückgeführt.
Bei der bayerischen 6. Reservedivision, die ihre alte
Abwehrstellung am Nordufer der Marne wieder übernahm,
blieben zuerst je 1 Bataillon des Grenadierregiments 101
und der Schützen eingesetzt. Der Hauptteil der Dioision
rückte durch den Riswald nach Courmont und Sergy zurück,
bereit zum Eingreifen, falls der Gegner versuchen sollte,
über die Marne zu folgen.
Das Unternehmen über die Marne lenkt die Gedanken
auf den Maasübergang bei Dinant zurück. Vier Jahre lagen
dazwischen, Kampfmittel und Gefechtoführung hatten sich
inzwischen völlig geändert. Die technische Erfahrung war
inzwischen gestiegen, wie die glatte Durchführung des Über-
SO#awese
* Housis *
LEAND
Antuemen
Schon in der Nacht zum 20. Juli wurde die Division
als Eingreifgruppe hinter das Korps Kathen gezogen, das
mit der 201. Infanteriedivision und 10. Landwehrdivision
den Naum zwischen Fere-zen-Tardenois und der Marne
etwa in Höhe von Epieds deckte.
Am letzteren Ort wurde in den folgenden Tagen schwer
gekämpft. Langsam ließ sich die deutsche Front zurücktragen.
Die 23. Infanteriedivision nahm sie in der sogenannten
Cäsarstellung in Höhe von Villers fur Fere—Charmel auf,
ließ die 10. Landwehrdivision durchziehen und schlug am
24. Juli die heftig nachdrängenden Amerikaner mit schwer-
sten Verlusten zurück. Auch am folgenden Tag, ebenso am
26. Juli, wurden erneute Angriffe glatt abgewiesen. Am
Abend wurde die Cäsarstellung befehlsgemäß von den drei
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Skizze 12. 23. Infanteriedivision in Belgien lols, übersicht
gangs erwies, aber auch die Vernichtungswirkung der feind-
lichen Artillerie und ihre Rückwirkung auf die Angreifer
war ins Ungemessene gewachsen. Kaum ein Drittel so breit
war der Angriffsstreifen der vier Divisionen an der Marne
wie der an der Maas beiderseits von Dinant und trotz an-
fänglichen Durchstoßes, bis auf s Kilometer über die Fluß-
sehranke, mußte doch schließlich von der Weiterführung des
Durchbruchs Abstand genommen werden, weil es nicht ge-
lang, in umfassender Breite die feindliche Sperrstellung in
Angriff zu nehmen. So mußte dieselbe tapfere Dioision,
die an der Maas erfolgreich gegen die stärkste Feindesfront
vorgegangen war, schließlich auf höheren Befehl über den
Marnefluß, der wieder der Schicksalsstrom für die Deut-
schen werden sollte wie im Herbst 1914, zurückgehen.
Die taktische Lage der deutschen Heeresteile zwischen
Marne und Aisne spitzte sich um diese Zeit immer mehr zu.
Nach Süden war der Vorstoß über die Marne mißglückt,
ebenso hatte östlich davon die Umklammerung von Reimo
nicht zum Fall der Blockstellung von Reims geführt. Im
Gegenteil. Dort ging der Feind mit überlegenen Kräften
gegen die Westumfassung von Reims mit Erfolg vor. Auch
die deutsche Front zwischen Soissons und Chatcau-Thierry
mußte mehr und mehr dem überstarken Druck der gewaltig
angewachsenen Feindesüberlegenheit nachgeben.
Als die 23. Reservedivision üm Raume von S egy nach
ansehnlichen Verlusten und stark ermüdet eintraf, sland
auch die Westfront ihrer Armee zwischen Fere-en-Tardenois
und der Marne in schwerem Kampf gegen die durch die
Ameerikanec verstärkten Franzosen. So machte sich a#bald
nötig, die 23. Infanteriedivision für ein Eingreifen nach
Südwesten zu verwenden.
Divisionen, rechts 201. Infanteriedivision, Mitte 23. In-
fanteriedivision, links 1. Gardeinfanteriedivision aufge-
geben. Sie rückten hinter die von neuen Dirtsionen in-
zwischen bezogene Dorastellung, die vom Walde von Nesles
über Sergy südwiirts verlief. Die 23. Infanteriedioision
wurde nunmehr ganz aus dem Kampf herausgezogen und
nach dem Raume von Pontavert (Skizze 9) südlich der
Aione in Marsch gesetzt. Dort trafen die einzelnen Teile der
Dioision, in der Reihefolge wie sie aus den Kampfgruppen
losgelöst werden konnten, vom 28. Juli ab ein. In zwei
Marschstaffeln erreichte die Division, das Gelände nördlich
der Ai#ne durchschreitend, das sie bis zur Sommeschlacht
lolé zäh verteidigt hatte, das Etappengebiet der siebenten
Armee nordöstlich von Laon. Dort bezog die Division vom
31. Juli ab Erholungoquartriere um Brunhamel, um ihren
Mannschaftobestand aufzufüllen und die Ausbildung auf-
zunehmen.
Die Kampftätigkeit im Juni und Juli zwischen Aisne
und Marne und südlich der letzteren hatte der Oivision
wiederum 325 Tote, 2716 Verwundete und 325 Vermißte
gekostet, darunter 20 tote und 35 verwundete Offiziere.
Der Gesamtverlust der Dioision in den ersten sieben Mo-
naten betrug 1120 Tote, 56°54 Verwundete, 5/81 Vermißte,
darunter 32 tote und 241 verwundete, keine vermißten
Offiziere. Der Abgang von insgesamt 7123 Unteroffizieren
und Mannschaften, sowie von 241 Offizieren von dem
Frontbestand, also aus der Zahl der eigentlichen Kampf-
träger, die gegenüber der Kopfzahl der Division immer
mehr zusammenschmolz, mußte von tiefgreifender Rück-
wirkung auf den inneren Gehalt der Truppe werden. Betrug
doch der Kampfverlust in diesen sieben Monaten bereits