Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

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rauchen, Bier, Wein und Branntwein trinken, oder daß 
sie länger als vertragsmäßig feiern, nämlich um 7 Uhr 
eine halbe Stunde, dann von 11 bis 12 Uhr und von 4 
bis 4½ Uhr Nachmittags. 
4) Nachlässigkeit, Untreue und Ungeschicklichkeit des Joseph 
Gernhard berechtigen den Meister, seinen Polier auf der 
Stelle aus dem Dienst zu entlassen. 
5) Außer diesen Fällen muß von beiden Seiten eine achttägige 
Aufkündigungsfrist eingehalten werden. 
6) Ist bis zum 25. August 18 der Schloßbau vollendet 
und wird derselbe von der zur Besichtigung desselben er- 
nannten Commission für meisterhaft erkannt, so erhält 
Joseph Gernhard, innerhalb 8 Tagen nach dem Ausspruche 
der Commission, eine Belohnung von 400 M. 
Zur Bestätigung dieses Vertrages unterzeichnen denselben 
beide Contrahenten eigenhändig. 
Hesselberg den 26. Febr. 18 
Wolfgang Knoblauch. Joseph Gernhard. 
23. 
Der Dienstmiethevertrag im weiteren Sinne 
Mocatio conductio operis) besteht darin, daß der eine Contra- 
hent auf Bestellung des andern die Verfertigung einer Sache, 
die Ausführung eines Werkes in der Art übernimmt, daß der 
versprochene Preis nicht sowohl für die hiezu erforderlichen 
Dienste und Arbeiten, sondern vielmehr für die gefertigte Sache, 
für das ausgeführte Werk entrichtet werden soll. 
Der Unternehmer ist verbunden, das Werk der Bestellung 
emäß und fehlerfrei zu verfertigen und hiebei für jedes Ver- 
chulden einzustehen. 
Dem Besteller liegt nach Ausführung der Bestellung, nach 
Ablieferung des vollendeten Werkes rc. die Entrichtung des ver- 
sprochenen Preises ob. 
Geht das Werk oder die Sache vor der Vollendung oder 
vor der Ablieferund durch einen Zufall zu Grunde, so kann 
der Unternehmer dennoch nach Verschiedenheit der Fälle theil- 
weise oder vollständige Entrichtung des versprochenen Lohns 
verlangen. 
Verschieden von dieser locatio conductio operis, diesem 
Dienstmiethevertrage, ist der Fall, wenn zwar ein Unternehmer,
	        
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