Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

267 
45. 
Formular eines Darlehensvertrags einer Gesellschaft. 
Wir sämmtlich Unterschriebene bekennen, daß wir von 
Herrn N. N. fünftausend und vierhundert Mark als ein Darlehen 
empfangen haben, und versprechen, diese Summe mit fünf vom 
Hundert jährlich zu verzinsen und die Zinsen halbjährig von 
heute an zu entrichten. Das Recht der Aufkündigung kommt 
beiden Theilen auf gleiche Weise zu, und mit dem Letzten des 
zwölften Monats nach erfolgter Aufkündigung soll die Wieder- 
bezahlung erfolgen. Da die Verwendung der entlehnten Summe 
zur Bestreitung der Kosten auf Herstellung einer ständigen Vor- 
richtung zur Entwässerung unserer gemeinschaftlichen Wiese am 
Holzbach bestimmt ist, so machen wir uns verbindlich, unserm 
Gläubiger die erste Hypothek auf diese Wiese einzuräumen. Wie 
wir in Rücksicht dieser Schuld Alle für Einen stehen und Jeder 
von uns für Alle steht, so ist auch der Gläubiger berechtigt, 
selbst in dem Fall sich an unser Privatvermögen zu halten, wenn 
das ihm zum Pfand verschriebene Grundstück zur Tilgung seiner 
Forderung nicht vollkommen hinlänglich wäre. 
N. am 1. März 1884. 
Unterschriften. 
46. 
Darlehen mit Verpfändung und mit einem antichretischen Vertrag. 
Ich am Ende Unterschriebener bekenne, daß ich von Herrn 
N. 1000 Mark als ein Darlehen empfangen habe, und ver- 
spreche, sie nach zehn Jahren zurückzuzahlen. Als Unterpfand 
verspreche ich auf meinem am Seebacher Weg liegenden Hopfen- 
garten ihm die erste Hypothek einzuräumen, und eben denselben 
überlasse ich dem Herrn Darleiher zur Benutzung auf zehn 
Jahre unter folgenden Bedingungen: Da der, nach den Regeln 
der Wahrscheinlichkeit auf 10 Jahre berechnete, reine Ertrag, 
meines Hopfengartens mit dem gesetzmäßigen Zinsfuß in einem 
richtigen Verhältnisse steht, so behält mein Herr Gläubiger die 
aus demselben gewonnenen Früchte statt der Zinsen. Diesem- 
nach darf er keine Rechnung ablegen und weder etwas heraus- 
geben, wenn er sehr fruchtbare, noch einen Ersatz fordern, wenn 
er sehr unfruchtbare Jahre haben sollte. Dagegen ist er aber 
verbunden, den Hopfengarten so sorgfältig zu bauen, als wenn 
er sein Eigenthum wäre, und besonders jährlich acht Fuder 
guten Dünger und hundert lange Stangen aus Fichtenholz
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.