Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

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Du wirst einsehen, von welch' großem Vortheile die Erfüllung 
dieses Wunsches für mich ist. Jedenfalls darfst Du mit Sicher- 
heit darauf rechnen, daß Du bei meiner Rückkehr besagte Summe 
wieder erhältst. Ich hoffe nicht, daß Deine Freundschaft hiedurch 
abnehme, und verbleibe, wie immer, 
Dein 
unveränderlicher Freund. 
105. 
Bitte um eine Provisor-Stelle. 
Wohlgeborner, 
Hochgeehrtester Herr! 
Aus der Anzeige in Nr. 116 der „Neuen Würzb. Ztg." 
vom 20. d. ersehe ich, daß in Ihrer Apotheke eine Provisor- 
Stelle erledigt wird. Ich nehme mir die Freiheit, mich Ihnen 
hiezu zu empfehlen, und durch Beilegung der Zeugnisse A, B 
und C Sie von meinen Kenntnissen, meiner Brauchbarkeit und 
meinem sittlichen Verhalten zu überzeugen. Ich bin zwar mit 
meiner gegenwärtigen Lage zufrieden, aber der Wunsch, meine 
Kenntnisse zu bereichern und neue Erfahrungen zu machen, ist 
so begründet, daß selbst mein Herr Prinzipal, so ungerne er 
mich entläßt, ihn billigt. Die strengste Erfüllung meiner Ob- 
liegenheiten wird mir bei Ihnen so angelegen sein, als sie mir 
es stets war. Sie bittend, mich bald mit einer geneigten Ant- 
wort zu beehren, unterzeichnet hochachtungsvoll 
Euer Wohlgeboren 
ergebenster 
N. 
106. 
Ein Freund bittet den andern um Verzeihung wegen Beleidigung. 
Lieber Freund! 
Es thut mir in der Seele weh, mir vorgestern eine solche 
Blöße gegeben zu haben. Beschämt bin ich durch die Gelassen— 
heit, womit Du mein Aufbrausen ertrugst; mehr noch durch die 
Großmuth, mit welcher Du mich zu entschuldigen suchtest. Ver- 
zeihe mir! Ich bereue es von Herzen; ich werde mir alle Mühe 
geben, mich nie wieder vom Zorne hinreißen zu lassen. Ich
	        
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