Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

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129. 
Entbindungsanzeige an einen Gönner. 
Hochwohlgeborner ꝛc.! 
Die vielfältigen Beweise der Huld und Gewogenheit Euer 2c., 
Ihre Theilnahme an meinem Schicksale geben mir den Muth, 
Sie zu benachrichtigen, daß meine Gattin gestern von einem 
gesunden Knaben glücklich entbunden wurde. 
Auf Euer 2c. Wohlwollen bauend, schmeichle ich mir, daß 
Sie meine Freiheit nicht ungnädig aufnehmen, daß Sie meine 
Bitte um die Fortdauer Ihrer Gewogenheit und die Versicher- 
ung genehmigen werden, daß ich in unbegrenzter Verehrung 
und Dankbarkeit stets beharren werde 
Euer 2c. 
gehorsamster Diener. 
130. 
Bericht wegen eines erledigten Auftrages an einen Grafen. 
Hochgeborner Herr Graf! 
Zufolge Ihres mir ertheilten ehrenvollen Auftrags beeile 
ich mich, Ihnen ergebenst anzuzeigen, daß ich sogleich bei meiner 
Ankunft in N. mich meiner Aufträge an den k. Regierungs— 
rath N. entledigt habe. Derselbe dußerte sich in höchst vortheil- 
haften Ausdrücken über Ihre Angelegenheit und gab mir auf, 
Euer Hochgeboren von dem guten Stande derselben in Kenntniß 
zu setzen. Indem ich diesem hierdurch nachkomme, empfehle ich 
mich Ihrer Gewogenheit und verbleibe in ausgezeichneter Hoch- 
achtung 
Euer Hochgeboren 
bereitwilligster. 
131. 
Ein Sohn berichtet seinen Eltern, daß er in der Hauptstadt N. angekommen sei. 
Liebe Eltern! 
Meine Reise hieher ist, Gott sei Dank, ohne Unfall von 
Statten gegangen, und bereits gestern, den 27. April, bin ich hier 
angekommen. Hier ist's freilich etwas anders, als bei uns zu 
Hause. Es gibt so viel zu sehen und zu hören, daß ich kaum 
weiß, wohin ich mich zunächst wenden soll. Die Stadt gefällt 
mir sehr wohl, die Straßen sind stets von Menschen überfüllt
	        
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