Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

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geliebten Wesens nicht leichtfertig, nicht übereilt bloßstellen. Der 
Mann darf in keinem Verhältnisse des Lebens den Muth, die 
Standhaftigkeit, die Ausdauer verlieren. Wie bald kann sich 
Alles zu Ihrem Glück ändern! In Amerika werden Sie es 
nicht eher und nicht besser als hier, gewiß dann nicht finden, 
wenn Ihnen Ihr Gewissen sagt, und dieses muß es, daß Sie, 
wenigstens unüberlegt, das Herz eines Mädchens gebrochen, sein 
ganzes Glück vernichtet haben. Wollen Sie auf Ihrem Ent- 
schlusse bestehen, so schreiben Sie ihr selbst, und verschonen Sie 
den Vater mit der Aufgabe, das Herz des Kindes zu brechen. 
Ich bin wie immer 
Ihr 
ergebenster 
IV. Trost= und Beileid-Schreiben. 
175. 
Ueber die fehlgeschlagene Hoffnung, ein Amt zu erhalten. 
Werthester Freund! 
Man darf sich auf Erden keiner Hoffnung ganz und so hin- 
geben, daß man nicht auf das Gegentheil davon gefaßt ist und 
Vorkehrungen für diesen Fall trifft. Meine Hoffnung, Ihnen 
die bewußte Stelle zu verschaffen, ist dadurch vereitelt worden, 
daß diese, wie ich höre, Ihrem Mitbewerber zu Theil geworden. 
Ungerne melde ich Ihnen dieses, denn ich nehme solchen Antheil 
an Ihrer Sache, daß ich sie bereits zu der meinigen gemacht 
hatte. Doch, mein Liebster, trösten wir uns damit, daß Sie 
einer bessern Anerkennung würdig sind, die Ihnen gewiß auch 
noch zu Theil werden wird. Was ich dazu beitragen kann, 
das soll, dessen dürfen Sie stets gewiß sein, geschehen. Ver- 
lieren Sie den Muth nicht! 
Ihr 
bereitwilligster 
Diener. 
176. 
Ueber ein widerfahrenes Unglück im Allgemeinen. 
Werthester 2c.1 
So eben vernehme ich, von welchem großen Unglücke Sie 
heimgesucht worden sind. Seien Sie überzeugt, daß ich dasfelbe
	        
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