Full text: Der belehrende bayerische Sekretär.

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210. 
Empfehlung eines Schauspielers. 
Hochgeehrtester rc.) 
Den Ueberbringer dieses, Herrn N., lernte ich, auf meinen 
Wanderungen durch Franken in einem Landstädtchen ein Theater 
besuchend, als einen Schauspieler kennen, der es wirklich ver- 
dient, auf einer größeren Bühne aufzutreten. Sein treffliches 
Organ, seine ausgezeichnete Mimik, die Richtigkeit und Natür- 
lichkeit seiner Darstellung, die Haltung des in allen Theilen 
vollendeten Körpers lassen mich in ihm einen zweiten Derrient 
erkennen, der in seinem Spiel alle Anderen mit sich fortreißt. 
Unglück hat ihn zum Jünger Thaliens gemacht; von Ihnen 
wird es abhängen, ihn zu einem der größten Bühnenkünstler zu 
machen. Er ist des Herumziehens mit einer zum Theil tiefge- 
sunkenen Bande satt; Menschenliebe erheischt, den talentvollen 
Mann aus seiner traurigen Lage zu reißen. Sie haben schon 
mehreren Künstlern auf eine ähnliche Art geholfen; ich habe ihn 
daher bestimmt, sich zu Ihnen zu begeben, und ich erwarte von 
Ihrer Freundschaft, daß Sie ihn nicht von sich weisen werden. 
He#llenr Sie bald wieder zu sehen, bin ich mit bekannter Hoch- 
achtung 
Ihr 
ergebenster. 
211. 
Einem Freund in der Universitätsstadt wird der Sohn eines Bürgers 
empfohlen. 
Mein theurer Freund! 
Ich bin so frei, einen jungen Mann, den Sohn des hie- 
sigen Bürgers und Schmiedmeisters N., an Sie zu adressiren, 
welcher die Absicht hat, die dortige Universität zu beziehen. Da 
sich derselbe während seines hiesigen Aufenthalts in seinen 
Studien immer ausgezeichnet hat, und ich ihn überhaupt von 
guter Seite kenne, so kann ich ihn zu freundlicher Aufnahme 
und sonstiger gefälliger Anweisung bestens empfehlen. Unter- 
stützen Sie ihn gefälligst mit ihrem gütigen Rathe, und halten 
Sie sich im Voraus des Dankes dafür versichert. Ferner er- 
suche ich Sie, demselben bis auf weiteres 10 Mk. jeden Monat, 
vom Monat November anfangend, auf meine Rechnung auszu-
	        
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