366.
Auftrag wegen eines Pferdekaufs.
Hochgeehrter Freund!
Sie haben mir schon so viele Gefälligkeiten bereitwillig
erzeigt, daß ich Sie abermals in Anspruch zu nehmen wage.
Am 5. d. M. werden aus der Verlassenschaft des Herrn Grafen
von N. dessen Pferde verkauft, und ich wünschte das fünfjäh-
rige Paar Lichtbraune, englisirt, mit weißen Stirnen, zu kaufen.
Da ich nicht selbst nach N. kommen kann, so bitte ich Sie, für
mich auf diese Pferde bis zum Betrag von 1700 Mk. im
Ganzen mitzusteigern und mir im Falle des Zuschlags die Pferde
durch einen sichern Mann zuzusenden, dem ich dann auch so-
gleich, wenn es Ihnen genehm ist, den mir zu eröffnenden
Kaufpreis bezahlen werde.
In der Hoffnung, daß Sie meiner Bitte entsprechen werden,
beharre ich hochachtungsvoll
Ihr
ergebenster
N. N.
367.
Auftrag zu einem Holzankauf.
Verehrtester Herr!
Da ich weiß, daß Sie der am 6. d. M. in dem Revier N.
statthabenden Holzversteigerung beiwohnen werden, ich aber
hieran verhindert bin, so ersuche ich Sie ergebenst, für mich an
einer geeigneten Stelle 60 Ster Buchen= und 90 Ster Kiefern-
holz zu steigern und sogleich auch die Anstalten zu deren Hie-
herschaffung zu treffen. Für den anzulegenden Preis setze ich
Ihnen kein Limito, da ich ja weiß, daß Sie Kenner genug
sind, um beurtheilen zu können, wie weit Sie gehen dürfen.
Zu allen Gegendiensten bereit, baue ich mit aller Bestimmtheit
auf die Erfüllung meines Wunsches und empfehle mich Ihnen.
Ihr
ergebenster
N. N.