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368.
Auftrag, eine Wohnung zu miethen.
Lieber Freund!
Da mir die Gesundheitsumstände meiner Gattin nicht er-
lauben, mich dermalen von ihr zu trennen, so ist es mir auch
unmöglich, ein Quartier selbst zu miethen, und ich muß daher
Sie bitten, dieses für mich zu thun. Ich bedarf ein Quartier
zu ebener Erde oder im ersten Stocke, von wenigstens vier,
wo möglich in einander gehenden Zimmern, einem Dienstboten-
zimmer, Küche und sonstigen nöthigen Bequemlichkeiten. Ein
Quartier, welches ganz die Sommerseite hat, ist mir das liebste,
mag auch die Straße keine schöne oder keine belebte sein. Ein
durchaus gegen Nord oder gegen Abend liegendes Quartier
nehme ich aber nicht. Ich bitte Sie also recht dringend, eine
schöne Wohnung für mich zu miethen, und sehe Ihrer baldigen
gütigen Antwort entgegen.
Hochachtungsvoll
Ihr
ergebenster N.
369.
Auftrag, ein Quartier zu vermiethen.
Euer Wohlgeboren
benachrichtige ich, daß es mir nicht möglich war, meinen Plan,
in Ihre Stadt und in mein dort befindliches Haus zu ziehen,
auszuführen. Ich sehe mich daher veranlaßt, Sie zu bitten,
dasselbe entweder im Ganzen oder theilweise auf drei Jahre zu
vermiethen. Von Ihrer Umsicht weiß ich, daß Sie auf ordent-
liche Miethsleute vorzüglichen Bedacht nehmen, den Miethzins
nicht zu hoch, aber auch nicht zu nieder festsetzen werden. Ich
genehmige alle Ihre Vorkehrungen jetzt schon und werde sie
noch bestimmt und einzeln genehmigen.
Ihrer baldigen gefälligen Rückäußerung entgegensehend, be-
harrt hochachtungsvoll
Euer 2c.
ergebenster
N.