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des Unglücklichen thun werden, was Ihre Pflicht Ihnen erlaubt.
Ich bin jeden Augenblick bereit, genügende Sicherheit für meinen
Sohn zu bestellen und bitte Sie, denselben möglichst bald seiner
Haft zu entlassen. Genehmigen Sie 2c.
Euer 2c.
gehorsamster N.
405.
Bitte an einen Obristen 2c.
Hochwohlgeborner 2c.]
Mein Sohn B. K. ist bei Ihrem Regimente als Frei-
williger eingetreten, um auf Avancement zu dienen. Derselbe
hat bisher das Gymnasium zu E. besucht; meine Verhältnisse
gestatten mir nicht, ihn das kostspielige Universitätsstudium durch-
machen zu lassen, er hat Lust und Liebe für den Kriegerstand,
und mit Freuden sehe ich ihn zu demselben treten, da er der
obersten Obhut Euer 2c. anvertraut und allbekannt ist, daß Euer 2c.
den Ruhm des tapfern, heldenmüthigen Anführers mit der größten
Menschenfreundlichkeit paaren. Ich wage daher die Bitte an Sie
zu richten, meinen Sohn mit gütiger Nachsicht behandeln zu wollen,
und bin überzeugt, keine Fehlbitte gethan zu haben und Ent-
schuldigung dafür zu finden, daß ich Sie mit diesem Schreiben
belästige. Genehmigen Sie die Versicherung der tiefsten Ver-
ehrung, worin stets beharren wird
Euer 2c.
ergebenster
406.
Bitte an einen Hauptmann, einen Soldatem betr.
Hochverehrtester 2c.!
Mein Neffe, Georg Balduin, ist Soldat in Ihrer Com-
pagnie. Derselbe beträgt sich nicht so, wie ich es wünsche; er
nimmt sehr häufig Urlaub, um hieher zu kommen, und zwar
zu keinem andern Zweck, als zu dem, meine Frau so lange um
Geld zu quälen, bis sie ihm, so viel er verlangt, gibt. Da
mich meine Geschäfte sehr oft vom Hause wegrufen, da der Auf-
enthalt meines Neffen hier ganz zwecklos ist, und da er das er-
haltene Geld jedesmal leichtsinniger Weise vergeudet, so stelle
ich an Sie, hochverehrter Herr Hauptmann, die Bitte, ihm
keinen Urlaub mehr zu bewilligen. Ich nehme mir die Frei-
*) Derartige Briefe werden von dem Untersuchungsrichter immer zu
den Akten genommen.